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Kino: Radio Voltaire (Review)
Artist: | Kino |
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Album: | Radio Voltaire |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Inside Out / Sony | |
Spieldauer: | 54:34 | |
Erschienen: | 23.03.2018 | |
Website: | - |
Tausendsassa John Mitchell macht ja seit einiger Zeit spannende Dinge mit Lonely Robot, zehrt dabei aber weiterhin von dem Bonus, den er 2005 mit KINOs nunmehr zeitlosem Debüt „Picture“ eingeheimst hat. Nun ist trotz der Tatsache, dass der Brite von seinem Label zu einem Nachfolger angehalten wurde, ein solcher entstanden, der überhaupt nicht konstruiert wirkt, sondern dank Marillion-Bassist Pete Trewawas, der die neuen Songs mitschrieb, zugleich vertraut und „neu“ klingt.
„Radio Voltaire“ erinnert wegen Mitchells "singender" Gitarrenleads und einfühlsamer Stimme (‚Idlewild‘) natürlich sofort an alte Schandtaten, wohingegen die Härte, die etwa ‚Dead Club‘ aufweist, unweigerlich auf zwischenzeitliche Entwicklungen im weiteren Prog-Milieu zurückzuführen ist. Dass alle „artfremden“ Zutaten zu KINO passen, beweist nur wieder, wie substanziell das Projekt von jeher gewesen ist. Dieses Comeback vermittelt mit positiven Kampfansagen (‚Won‘t Break So Easily Anymore‘) und Quasi-Hits auch außerhalb der Szene (‚I Don‘t Know Why‘; so könnten die Beatles heute tönen) Aufbruchsstimmung für alle, statt einem elitären Kreis vermeintlicher Bekehrter zu predigen.
Das scheint immer das Anliegen des Strippenziehers gewesen zu sein und erfült sich jetzt vorläufig in Vollendung. Anspieltipps zum süchtig Werden: der poppige Antreiber ‚Grey Shapes On Concrete Fields‘ und die Ballade ‚Temple Tudor‘. Subjektiver Tipp an Mitchell: Lonely Robot einfach in Kino aufgehen lassen …
FAZIT: Sehr wohltuender, weil absolut nicht auf eine enge Zielgruppe zugeschnittener Progressive Rock moderner Prägung, bei dem man das Präfix eben nicht die ganze Zeit über, während man die Musik hört, im Kopf hat - KINO treten mit „Radio Voltaire“ nicht nur als authentische Band auf, die sie vermutlich gar nicht sind und werden möchten, sondern haben einen Köcher voller abriebfester Song-Pfeile am Rücken hängen, der ein durchschlagendes Argument für dauerhafte Aktivitäten unter diesem Banner in den Szenediskurs wirft.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Radio Voltaire
- The Dead Club
- Idlewild
- I Don't Know Why
- I Won't Break So Easily Any More
- Temple Tudor
- Out of Time
- Warmth of the Sun
- Grey Shapes on Concrete Fields
- Keep the Faith
- The Silent Fighter Pilot
- Radio Voltaire (2018) - 11/15 Punkten
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