Partner
Services
Statistiken
Wir
Klaus Johann Grobe: Du bist so symmetrisch (Review)
Artist: | Klaus Johann Grobe |
|
Album: | Du bist so symmetrisch |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electro Prog |
|
Label: | Trouble in Mind | |
Spieldauer: | 44:53 | |
Erschienen: | 26.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Dafür, dass sich KLAUS JOHANN GROBE mit "Spagat der Liebe", dem Vorgänger zu "Du bist so symmetrisch", um den Baseler Musikpreis verdient gemacht haben, lässt es das Duo auf seinem neuen Album ziemlich lässig angehen. So wie es weiterhin mit seinem Stammlabel Trouble In Mind arbeitet, so gleich ist seine Musik auch auf Scheibe Nummer drei geblieben.
Das Projekt klang jedoch schon immer so bunt, dass das nicht weiter tragisch erscheint, und tatsächlich hat "Du bist so symmetrisch" eine geradezu verschwenderische Fülle von Ideen respektive Sounds zu bieten, sodass man die stilistische Konstanz sogar regelrecht begrüßt. Die Schweizer schöpfen für ihren eigenen Stoff aus der elektronischen Popmusik bzw. Europas Dance-Fundus der vergangenen 20 Jahre, greifen aber auch weiter in die Vergangenheit zurück und finden just dort das eigentlich zwingende Moment ihrer Musik.
Konkret orientiert sich das Duo auf jener moderneren Grundlage am in den späten 1960ern emporgekommenen Krautrock ihrer nördlichen Nachbarn, und zwar mitsamt seinen synthetischen Auslegern, dem ätherischen Keyboard-Stoff von Tangerine Dream oder generell der sogenannten Berliner Schule. Das spektakulärste Ergebnis dieses Crossovers sind dann beispielsweise mit echten Instrumenten umgesetzte Drum-'n'-Bass-Grooves, bei deren Hören man nicht nur wegen der demonstrierten handwerklichen Fähigkeiten mit den Ohren schlackert.
Kurzum: "Du bist so symmetrisch" ist zwar dank origineller Stil-Vermengung abgefeimtes Klangdesign, aber eben auch - und umso wichtiger - ein Album voller guter Songs, die gute Laune verbreiten und in ihrer Unaufdringlichkeit dennoch nie in plätschernde Lounge-Gefilde abdriften. Das garantieren allein schon die fette Rhythmusgruppe - oft nach dem "four on the floor"-Prinzip - und so einige einschmeichelnde Melodien, in deren Geschlängel die Vocals praktisch ein zusätzliches Instrument werden.
FAZIT: Kunstmusik durch und durch, aber überdurchschnittlich unterhaltsam - KLAUS JOHANN GROBE entwerfen mit hypnotischen Songstrukturen, viel Hall und allerlei Tasteninstrumenten eine Art retrofuturistischer Electro-Muzak, die ihre Relevanz aus sowohl wahnsinniger Klangfülle als auch handfesten Hooks zieht. Am Ende ist das komplexe Ganze lobenswert unintellektuell und macht einfach Spaß.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Discogedanken
- Ja!
- Der König
- Sintemal 1
- Von Gestern
- Watte in meinem Kopf
- Out of Reach
- Du + ich
- Sintemal 2
- Siehst du mich noch?
- Zu spät
- An diesem Abend
- Du bist so symmetrisch (2018) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews