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Kwirl: Wir kommen in Frieden (Review)
Artist: | Kwirl |
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Album: | Wir kommen in Frieden |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie Rock |
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Label: | FinestNoise | |
Spieldauer: | 40:40 | |
Erschienen: | 31.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Diese Kölner Indie-Rocker schrammeln sich unabhängig von einer zwischenzeitlichen Auflösung bereits seit über 20 Jahren mit Punk-Attitüde durch die Republik, und dass sie nie weit über ihr lokales Milieu hinausgereicht haben, kommt nicht von ungefähr. KWIRL, die dem einen oder anderen älteren Semester vielleicht noch unangenehm von einem der unsäglichen "Punk Chartbusters"-Sampler im Gedächtnis geblieben sein könnten (man verunglimpfte darauf U2s 'With Or Without You'), haben sechs Jahre an dem vorliegenden Comeback gearbeitet, das ihre zwei ersten Alben zwar aussticht, aber beileibe kein Genre-Highlight ist.
Die lange Vorlaufzeit erschließt sich beim Hören nicht. "Wir kommen in Frieden" stellt eine Reihe prosaisch arrangierter und wohl absichtlich dürftig produzierter Krach-Pop-Stücke zusammen, deren kompositorischer gehalt unter Ausnahme des Hit-Anwärters 'Telephone' zu wünschen übriglässt. KWIRL orientieren sich eindeutig an einschlägigen amerikanischen Vorbildern wie Sonic Youth und - wenn es ganz archaisch zugeht wie in 'Dead Men Walking' Drei-Akkord-Pionieren wie den frühen Clash. Der labbrige College-Indie 'Money' steht im Gegensatz zum holprigen Deutschrock von "Ein neuer Tag", und das wahrlich fiese 'Asshole' geht als Noise-Versuch ohne rhythmischen Pfiff durch.
Aus alledem ergibt sich logischerweise kein homogenes Bild, sondern ein ausschnitthaftes, mit dem KWIRL den Eindruck erwecken, alles mal irgendwie probieren zu wollen, ohne zu wissen, wohin die Reise eigentlich gehen soll. Wären die Songs wie gesagt für sich genommen griffig oder auf diese oder jene Weise mitreißend, würde der Patchwork-Charakter nicht schwer ins Gewicht fallen, doch so wirkt "Wir kommen in Frieden" wie gewollt und nicht gekonnt.
FAZIT: Dreisprachige Texte hin (Englisch, Deutsch und Spanisch), handliche Songformate von kaum mehr als drei Minuten her. Davon abgesehen, dass KWIRL-Frontmann CaBuff (ex-Yeti-Girls übrigens) unsympathisch zwischen Jammern und Nölen intoniert, nervt das unterdurchschnittliche Songwriting penetrant. Die Band erntet den gesamten Alternative-Garten ab, doch ihre Ausbeute bleibt mager - ein Armutszeugnis für erfahrene Musiker wie diejenigen, die zur Besetzung zählen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Intro
- So Stupid
- Dead Men Walking
- Waiting For
- Alkohol
- Ein neuer Tag
- Rockband
- Jet Set Girl
- Money
- Nearly Dying
- Lauf!
- Telephone
- Asshole
- Wir kommen in Frieden (2018) - 6/15 Punkten
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