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Lychgate: The Contagion In Nine Steps (Review)
Artist: | Lychgate |
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Album: | The Contagion In Nine Steps |
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Medium: | CD/LP/MC | |
Stil: | Doom Metal |
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Label: | Blood Music / Soulfood | |
Spieldauer: | 42:13 | |
Erschienen: | 30.03.2018 | |
Website: | [Link] |
Mogelpackung oder Was? Sind doch nur sechs Songs statt neun, wie uns der Titel suggeriert … Aber Scherz beiseite, zumal Doom Metal "no laughing matter" ist, wie The Lamp Of Thoth einst sangen: LYCHGATEs neustes Album steht in diesem Bereich momentan allein auf weiter Flur da und ist nicht nur darum ungeheuer reizvoll.
Die Kirchenorgel als tragendes Instrument unter einem metallischen Überbau zu platzieren wie im eröffnenden 'Republic', das hat schon etwas Verwegenes, das hervorragend zu LYCHGATEs Label passt, den Quertreibern von Blood Music mit ihrer ungewöhnlichen Marketing-Politik und einem beispiellosen Portfolio, was Werkschauen in Boxsets (Emperor, Strapping Young Lad, …) betrifft. Die Schweden ergehen sich unterdessen in fürstlichem Doom, jeweils zwischen sechs und neun Minuten lang (ausgenommen der kurze, versöhnlich melodische Abschluss 'Remembrance') und auf den ersten Hör hin nicht unbedingt leicht zugänglich.
Die Songs gleichen eher Klangereignissen, weil die Musiker nicht nach altbewährten Mustern komponieren, indem sie vordergründig wiederkehrende Elemente zulassen, sondern mit Motivariationen bzw. rein narrativ arbeiten sodass die Ideen einzeln hintereinander "herfließen". Andererseits gibt es mehr Breaks, als man zählen kann, ohne dass dieser "Flow" gestört würde; vielmehr erscheint es so, als würden Musik und Gesang einander ergänzen, das eine als Antwort auf das andere fungieren respektive neue Fragen stellen, um sich gegenseitig hochzuschaukeln. Das torkelnde 'Atavistic Hypnosis' ist mit fauchender Stimme und Maultrommel-Effekt ein weiteres Kuriosum, wohingegen die verspielt dudelnde Gitarren von 'Unity Of Opposites' fast schon wieder traditionell anmuten, ganz zu schweigen vom Chorgesang 'Contagion'.
Immer wieder präsent: dezente Death-Metal-Anklänge, in erster Linie auf die Vocals bezogen, und eine gewisse schwarzmetallische Aura, die sich in den flirrenden Momenten von 'Hither Comes The Swarm' äußert, dem zugleich bösartigsten, hysterischsten Stück. Dennoch herrscht insgesamt eine unverbindliche Stimmung vor, weder stereotyp traurig noch richtig finster, schlicht abstrakt und deshalb zunächst schwierig in seiner Gesamtheit zu erfassen. Eine längere Auseinandersetzung lohnt jedoch unbedingt.
FAZIT: Die dritte LYCHGATE ist definitiv mindestens halb extremer Metal der ungewöhnlichen Sorte, doch dieser Duktus ist nicht im Mindesten aufgesetzt, wie man bei dieser Band mittelerweile weiß. Von "The Contagion In Nine Steps" wird man als offener Doom-Fan lange zehren - vor allem, wenn man auf Griftegård, The Doomsday Cult oder aktuell auch Dautha steht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Republic
- Unity Of Opposites
- Atavistic Hypnosis
- Hither Comes The Swarm
- The Contagion
- Remembrance
- The Contagion In Nine Steps (2018) - 12/15 Punkten
- Also sprach Futura (2020) - 13/15 Punkten
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