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Malady: Toinen Toista (Review)
Artist: | Malady |
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Album: | Toinen Toista |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Svart / Cargo | |
Spieldauer: | 48:22 | |
Erschienen: | 16.03.2018 | |
Website: | - |
Ihr selbst betiteltes Debüt war noch ein Zusammenschluss kompositorischer Alleingänge der einzelnen Mitglieder von MALADY, und „Toinen Toista“ merzt dieses Manko (sollte es in jemandes Ohren ein solches gewesen sein) jetzt aus. Die Scheibe ist ein Gemeinschaftsprodukt beschlagener Musiker, die den Progressive Rock der 1970er mit der Muttermilch aufgesogen zu haben scheinen, und deshalb zunächst einmal nichts Überraschendes.
MALADY entlehnen nicht direkt Ideen, aber zweifelsohne Klangelemente sowohl klassischer Briten-Kapellen (Caravan kommen aufgrund des pastoralen Kolorits vieler Passagen in den meisten Songs in den Sinn) als auch skandinavischer Gruppens, und schaffen daraus zwar nichts unmittelbar Modernes, aber andererseits auch keinen schalen Aufguss auf niedrigerem Niveau als etwa Yes (drüben) oder Sinkadus (zu Hause). Im Rahmen dreier ausgesprochen kurzer Stücke (plus einem Interludium) zeigen sich die Musiker bedächtig, ja nachgerade schüchtern gezügelt, würden sie nicht an den richtigen Stellen aufbrausen, was man selbstverständlich nicht mit einem Härteanstieg gleichsetzen sollte; Hardrock oder Metal im herkömmlichen Sinn finden auf „Toinen Toista“ selbstverständlich nicht statt, und das ist auch gut so.
Wie zu erwarten bestimmen Vintage-Synthesizer und lyrische Gitarrenlinien die insgesamt "ländliche" Atmosphäre der Tracks, die nur sporadisch durch muttersprachlich finnischen Gesang aufgelockert werden. Hat man diese nicht einmal 20 Minuten hinter sich gebracht, kommt mit der B-Seite der LP-Version der eigentliche Knaller: ‚Nurja Puoli‘ ist das Schlüsselstück der Scheibe (fast genau 23 Minuten lang) und mutet an wie ein akustischer Kurzfilm in Sepiatönen zwischen Folk und lässigem Jazzrock. Dagegen verblasst die erste Hälfte komplett, aber das ist das einzige Manko dieses mehr als ansehnlichen Werks für Prog-Spezialisten.
FAZIT: Man hat es vielleicht nicht erwartet, doch MALADY erspielen sich schon mit ihrem zweiten Werk eine mehr oder weniger eigene Nische im retrospektiv ausgerichteten Progressive Rock skandinavischer Prägung. „Toinen Toista“ vereint bei durchweg analog "altem" Sound kompositorische Frische mit bewährten Mustern und Kompaktheit mit Epik, was den Schöpfern bis auf weiteres jemand nachmachen muss, insbesondere in dieser Qualität.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Toinen toista
- Laulu sisaruksille
- Tiedon kehtolaulu
- Etsija?n elinehto
- Nurja puoli
- Toinen Toista (2018) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Robert
gepostet am: 26.08.2018 User-Wertung: 12 Punkte |
Nach mehrmaligem Hören weis das unspektakuläre, aber gelungene Werk durchaus zu überzeugen. Ist schon so typisch skandinavischer Prog, der eher ruhig, aber mit viel Atmosphäre daherkommt. Der Gesang ist nicht der variabelste, passt aber super zur Musik. Für Freunde von dem, was Kaipa oder Kerrs Pink in den 70ern gemacht haben oder The Windmill heute. Ein weiterer Vergleich sind die Landsleute von Viima, die auch finnisch singen, wo aber nach dem tollen zweiten Album meines Wissens leider nichts mehr kam. Sollte jeder mal antesten, der sich angesprochen fühlt, auch Freunde von Labeln wie Prophecy Productions könnten meiner Ansicht nach daran eine Freude haben, auch wenn es nicht 100% zur Produktpalette passt |