Partner
Services
Statistiken
Wir
Marta Kloucková Quartet: The Loving Season (Review)
Artist: | Marta Kloucková Quartet |
|
Album: | The Loving Season |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Vocal Jazz |
|
Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 48:29 | |
Erschienen: | 07.12.2018 | |
Website: | [Link] |
Sängerin Marta Klouckova wird auf ihrer ersten CD unter eigenem Namen von einem klassischen Jazz-Trio unterstützt, fühlt sich aber in unterschiedlichen musikalischen Umfeldern zu Hause. Die Tschechin versteht sich nicht nur als Jazz-Chanteuse, sondern steht auch klassischen Songwriter-Schule nahe und genießt in ihrer Heimat höheres Ansehen, was sich u.a. in hohen Platzierungen bei überregionalen Wettbewerben widerspiegelt. Wer sich mit zeigenössischen Klängen aus dem Osten befasst, kennt ihre Stimme beispielsweise auch von dem Sextett Skety, dem Concept Art Orchestra oder Clarinet Factory her.
Letztere sind aktuell auch im rauchigen 'Poustim Te' und während 'Morning' zu hören, das so von Tau benetzt klingt, wie der Titel suggeriert. Gitarrist David Doruzka, der mit dem samtigen 'Bliz' auch einen Track komponierte und im Zuge dessen mit atemberaubend schnellem, aber nichtsdestoweniger gefühlvollem Comping begeistert, war im Vorfeld Klouckovas kompositorischer Berater, was allerdings anders als vielleicht erwartet nicht zu einem Schwerpunkt des Saiteninstruments geführt hat.
Bei den Stücken auf "The Loving Season" handelt es sich um traditionelle Combo-Nummern, wofür die schlicht herrliche Ballade 'Jewels' und zwei mit Scat-Vocals ausgestattete Tracks exemplarisch stehen - 'The Nearness Of You' - natürlich eine Neuinterpretation des Standards Carmichael-Washington - und das verschmitzte 'Marenka'. Noch weniger osteuropäisch als amerikanisch klingen das subtil antreibende Za Oknem', das soulige 'After Love' als Sternstunde ausgerechnet des Drummers der Gruppe und das klingelnde, sägende, seufzende Wunderding 'Rainfall' mit einem Text von Jacob Kamphaus, der Klouckova Sara Teasdale ebenfalls geholfen hat.
Bis zum perkussiven wie intimen Finale 'Vzpominky' kommt schließlich auch Altflötist Oto Reiprich als Gast zum Tragen und bereichert diesen beschaulich bunten Song-Reigen der traditionellen Sorte um eine weitere Klangfarbe. Schick übrigens wie die Musik: Das Booklet mit ins Englische übersetzten Texten wo angebracht hebt den persönlichen Charakter des Ganzen noch deutlicher hervor.
FAZIT: Überragender, manchmal zur Innenschau anregender und ein andermal schlicht aufregender Gesangsjazz.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dust
- Jewels
- Za Oknem
- After Love
- Rainfall
- Interlude
- Bliz
- Poustim Te
- The Nearness Of You
- Morning
- Marenka
- Vzpominky
- The Loving Season (2018) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews