Partner
Services
Statistiken
Wir
Moscow Death Brigade: Boltcutter (Review)
Artist: | Moscow Death Brigade |
|
Album: | Boltcutter |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Rap Rock / Metal |
|
Label: | Fire and Flames | |
Spieldauer: | 37:24 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Ziemlich beispiellos, das: MOSCOW DEATH BRIGADE verstehen sich ideell im Geiste der postsowjetischen 1990er und spinnen sich eine Musik zurecht, die Dub-Rhythmen, Sprechgesang, verzerrte Gitarren aus Hardcore und Metal sowie elektronische Klangerzeuger zu einem eigenwilligen Ganzen vermengen, das eine verblüffende Eingängigkeit ausweist.
Bedauerlicherweise ist die Band viel bekannter für politische Kontroversen, die insbesondere von der mitteleuropäische (bornierten) Linken losgetreten worden sind, von wegen MOSCOW DEATH BRIGADE seien am ideologisch entgegengesetzten Ende des Spektrums angesiedelt. Nichts könnte falscher sein, wie die Gruppe zu betonen nicht müde wird, aber dass sich ihr recht martialisches Image fehlinterpretieren lässt, ist bis zu einem gewissen Grad verständlich. Wie dem auch sei …
„Boltcutter“ macht Spaß, obwohl die Moskauer eine jener löblichen Bands sind, die klar Stellung beziehen – gegen Nazismus und soziale Missstände, ohne den Song an sich zu vernachlässigen. Ihre Vorzeige-Tracks sind neben ‚Brother & Sisterhood‘, einem Hit auf Ansage mit feministischem Mehrwert, die Hymne ‚All For One‘ und das düstere ‚Collateral Murder‘ mit seiner Antikriegsbotschaft. Trotz ihres stark visuellen Fokus (Skimasken und so fort), erweisen sich MOSCOW DEATH BRIGADE als hörenswertes Projekt, dem das Kunststück gelingt, vertraute Stilelemente aus sehr unterschiedlichen Bereichen nicht nur zu versöhnen, sondern auch gleich zu etwas substanziell Eigenem zu machen, wo andere nur Effekthascherei betreiben.
FAZIT: Inhaltlicher Zündstoff, passend dazu ein sprenggewaltiger Crossover mit nicht alltäglichen Wurzeln - MOSCOW DEATH BRIGADE vereinen angriffslustigen Hip Hop, wie ihn vielköpfige Kollektive wie Wu-Tang Clan salonfähig gemacht haben, mit dem umfassenden Musikverständnis der Rap-Rock-Pioniere House Of Pain, wütendem Hardcore in der Tradition früher amerikanischer Bands (Madball, Gorilla Biscuits, Black Flag) und einem dezenten Schuss Nu Metal. "Boltcutter", dessen zwei abschließende Bonustracks sich qualitativ nahtlos ins alles Vorangegangene einreihen, ist das bislang härtste Album des Ensembles und in gleichem Maße ein Message-Vehikel wie ein Ausbund interessanter Musik für alle, denen kein Reibungspunkt zu arg wird.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Renegade Stomp
- What We Do
- Anne Frank Army Pt II
- Boltcutter
- All for One
- Straight Outta Moscow Pt II
- Collateral Murder
- Brother & Sisterhood (Remix)
- Rudegirl Warrior
- Crocodile Style
- One for the Ski Mask
- Papers Please!
- Boltcutter (2018) - 11/15 Punkten
-
keine Interviews