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Mothers: Render Another Ugly Method (Review)
Artist: | Mothers |
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Album: | Render Another Ugly Method |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie / Singer-Songwriter |
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Label: | Anti | |
Spieldauer: | 44:52 | |
Erschienen: | 05.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Das leicht ketzerische Banner MOTHERS (sollte für immer Frank Zappas Begleitband vorbehalten bleiben) wählte Gitarristin und Sängerin Kristine Leschper ursprünglich, um Singer-Songwriter-Kram zu veröffentlichen, doch aus dem Projekt wurde nach dem Einstieg von Schlagzeuger Matthew Anderegg, der selbst mit kompositorischen Ideen schwanger ging, zu einer richtigen Band, die obendrein auf Tournee ging und überraschend gut ankam. Das zweite Album des nunmehrigen Quartetts ist das erste, dessen Material bewusst zu viert geschrieben wurde.
Irgendwie einsam klingt die Musik trotzdem nach wie vor. Pauschal kann man "Render Another Ugly Method" wohl Slowcore nennen, was gleichwohl das treibende 'Pink' und das lebendig poppige Doppel aus 'Blame Kit' sowie 'Circle One' unter den Tisch kehren würde. In jedem Fall handelt es sich bei MOTHERS um Leisetreter, die sich zwischendurch immer wieder selbst drosseln, was in Hinblick auf Leschpers Motivation jedoch sehr gut nachvollziehbar ist.
Mit MOTHERS möchte sie lernen, sich als Person von ihrem künstlerischen Alter Ego abzukoppeln, um ihren Selbstwert nicht mehr von ihrem Schaffen abhängig zu machen und so potenziell autoaggressives Verhalten zu unterbinden. Diese Absicht äußert sich in mitunter geradezu schmerzhaft zerdehnten, beinahe leiernden Melodien, die an Shoegaze oder rudimentären Post Punk denken lassen, doch die Band ist stilistisch schwer mit bekannten anderen vergleichbar.
Was nicht bedeutet, dass man ihr zweites Album vorbehaltlos empfehlen kann. Hut ab davor davor zwar, wie MOTHERS mit den Extremen des dynamischen Spektrums spielen, doch dies scheint oft die einzige "raison d'être" ihrer Songs zu sein. Zumindest könnte man das angesichts des zerfahren ziellosen 'Fat Chance' am Ende oder während des fast nur auf die Stimme reduzierten '"It Is A Pleasure To Be Here"' meinen, dessen Titel zutiefst ironisch erscheint.
FAZIT: "Render Another Ugly Method" erscheint zweifellos zielgerichteter als MOTHERS' Debüt "When You Walk A Long Distance You Are Tired" von 2016, doch der düster experimentelle Ansatz der Gruppe greift nicht bei jedem Stück, das sie ersonnen haben. Unterm Strich bleibt die Scheibe ein interessantes Klanggebilde mit mehr hörenswerten Texten als Musik, die über Betroffenheit hinaus berührt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Beauty Routine
- Pink
- "It Is A Pleasure To Be Here"
- Blame Kit
- Baptist Trauma
- Western Medicine
- Circle Once
- Mutual Agreement
- Mother And Wife
- Wealth Center/Risk Capital
- Fat Chance
- Render Another Ugly Method (2018) - 9/15 Punkten
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