Partner
Services
Statistiken
Wir
Przemek Kleczkowski: Time (Review)
Artist: | Przemek Kleczkowski |
|
Album: | Time |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz / Progressive Rock / Weltmusik |
|
Label: | Hevhetia | |
Spieldauer: | 46:23 | |
Erschienen: | 02.02.2018 | |
Website: | [Link] |
Mit "Time" legt der polnische Sänger, Komponist und Multi-Instrumentalist PRZEMEK KLECZKOWSKI ein Album vor, das im Zentrum des Jazz an mehreren Schnittstellen ansetzt und sich dennoch einen sehr runden Gesamtcharakter bewahrt. Das liegt insbesondere daran, dass der Schöpfer ein überdurchschnittlich geschicktes Händchen fürs klassische Liedformat an den Tag legt.
Schon das eröffnenden Titelstück gestaltet sich ausgehend von charakteristischenn Vocal-Jazz-Koordinaten nicht typisch, denn das Ensemble setzt in puncto Dynamik nach der Hälfte der Spielzeit einen drauf und verwandelt 'Time' in einen epischen Prog-Rocker mit packendem Gitarrenspiel von Szymon Mika und Orgel, weshalb man an Pink Floyd zu "Dark Side Of The Moon"-Zeiten denken muss. Wie die Macher am Ende wieder die Kurve hin zu Anfang kriegen, ist schlicht sagenhaft.
Das muttersprachliche, verschmitzte 'Chwila' verbindet Volkslied-Haftes mit edlem Bar-Jazz, bei dem das Klavier im Brennpunkt steht, ehe die Flöte und das Percussion-Spiel von 'Nie Chod? Hanu?' das Folk-Flair zusätzlich hervorheben. 'Cialo Znika' geht wiederum als klassische Ballade durch, auch wenn hier etwas Fieberhaftes unter der Oberfläche zu brodeln scheint. Mit 'Wonder' überrascht Kleczkowski dann aber, handelt es sich doch um nichts weniger als ein leise country-eskes Singer-Songwriter-Stück in erweiterter Besetzung.
'Ballada O Tolku Bananie' erinnert stark an das solistische Schaffen von Sting, dem Kleczkowski ideell gar nicht so fern zu stehen scheint, weil auch er eine Schwäche für Klänge aus dem Mittleren Osten hat. Das kurze Klavierstück 'Pure Love' leitet dann zum THE-DOORS-Klassiker 'Riders on the storm' über, den die Gruppe völlig auf den Kopf stellt. Nur die Gesangsmelodie bleibt erhalten, der Unterboden ist ein gespenstisch torkelnder Orgel- und später Piano-Bordun mit ganz sachtem Rhythmusfundament, das schließlich in einem solistischen Schlagabtausch von Saiten und Tasten gipfelt.
Nach diesem packenden Klimax stimmt das ganz ruhige 'Tabularasa' als Narrativ mit einigen wenigen Instrumental-Tupfern versöhnlich und zwingt am Ende zum neuerlichen Druck auf die Starttaste des Players.
FAZIT: Eine elegante Stimme , hervorragend eingefangen mit einer luftigen, atmen lassenden Produktion, die audiophilen Ansprüchen genügt, an Anspielungen reiche Texte und kunstvolle Songs zwischen Vocal Jazz, dezentem Rock sowie jeweils einer Messerspitze Klassik und Weltmusik - auf "Time" gibt es viel zu entdecken, allem voran eine unschlagbare Mischung aus akademischer Musikalität und Feeling ohne Ende. Das müsste wirklich jedem Gefallen, der gut gespielte und klingende Musik in welcher Form auch immer mag.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Time
- Chwila
- Nie Chodz Hanu?
- Cialo Znika
- Wonder
- Ballada O Tolku Bananie
- Pure Love
- Riders on the storm
- Tabularasa
- Time (2018) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews