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Sixturnsnine: Spinning Numbers (Review)
Artist: | Sixturnsnine |
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Album: | Spinning Numbers |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electro / Gothic |
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Label: | Echozone / BOB Media | |
Spieldauer: | 21:45 | |
Erschienen: | 01.06.2018 | |
Website: | [Link] |
Wie gut, dass Gitarrist Philip Akoto die meisten Strippen bei SIXTURNSNINE zieht, denn seinetwegen versumpft der elektronisch verbrämte Rock der erst seit 2015 existierenden Gruppe nicht in der Belanglosigkeit. Was dem Trio zum Verhängnis werden könnte, ist sein Hang zu reinen Soundvignetten statt aussagekräftiger Songs.
Ein weiterer, zumal empfindlicher Schwachpunkt von "Spinning Numbers" ist die Leadstimme; Anja Trodler hat mitunter den Blues, verfügt jedoch nicht über die lasziv kühle Aura von Beth Gibbons, die hier erwähnt werden muss, weil man Trip Hop - einen der maßgeblichen Einflüsse für SIXTURNSNINE - nicht nennen darf, ohne auf Portishead zu verweisen. Die jammernden, meistens verhallten Vocals arten besonders in den ruhigen Momenten zu einem Ärgernis aus, auch weil sich Trodler bisweilen der Lautmalerei statt handfester Texte zu bedienen scheint, wenn sie nicht wahlweise auf Englisch (oft) oder Deutsch (selten) vorträgt.
Gleichwohl, ihre Stimmfarbe weist ein gewisses Weltmusik-Flair auf, aber das lässt sich nur mit viel Liebe so konstatieren; man darf es auch Geleier nennen, was in 'Thunder' und 'Blue gothic' arg penetrant auf den Zeiger geht. So solide die Songs strukturiert sind, herrscht abseits der hartne Riffs akute Ideenlosigkeit. Wer den Katalog des Labels 4AD durchstöbert, auf den sich die Band als Inspiration bezieht, stößt schnell auf substanzieller Mucke als diese hier.
Müsste man einen Track hervorheben, in dem sich das gesamte Für und Wider von SIXTURNSNINE widerspiegelt, dürfte dies 'Souls' sein; in ihrem Bestreben, auf Teufel komm raus etwas Originelles aus ihren Einflüssen zu stricken, wirken die Musiker und ihre Frontfrau krampfhaft kunstvoll und vielleicht gerade deshalb regelrecht hemdsärmelig. Falls man einen Song dieses Kurzformats braucht, dann das am Ende noch einmal als Retro-Wave-Remix vom Mischpult des Projekts Spherical Disrupted vertretene 'Threat in the Neck'.
FAZIT: "Spinning Numbers" hält als Beispiel dafür her, wie eine gewollt finstere Electro-Goth-Combo ihre kreative Armut mit piekfeinem Klangdesign zu kaschieren sucht und scheitert. Der Reiz, den die noble Soundkulisse von SIXTURNSNINE aus Düsseldorf zunächst erweckt, verfliegt rasch.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Painted Clouds
- Thunder
- Threat in the Neck
- Souls
- Blue gothic
- Threat in the Neck (State Of Siege Mix)
- Spinning Numbers (2018) - 7/15 Punkten
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