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Superikone: traenen (Review)
Artist: | Superikone |
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Album: | traenen |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electro Pop |
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Label: | RGK / Nova Media | |
Spieldauer: | 40:02 | |
Erschienen: | 03.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Bei 'traenen' handelt es sich nach dem Clubhit 'Zuckervater' um die zweite Auskopplung von SUPERIKONE aus dem Album "Paläste aus Katzengold", das wir an anderer Stelle wohlwollend diskutiert haben. Malte El Niño, der Betreiber des Projekts, greift hiermit auf ein bereits vor 20 (!) mit seiner damaligen Band Lunastoy geschriebenes Stück zurück, und wer möchte, kann - ja sollte, sich das Original von damals anhören und es gleichfalls mit der Version von SUPERIKONEs 2003er Album "Opiate" vergleichen. Wenn man dies so liest, kommt man nicht umhin, 'traenen' eine große Bedeutung im Gesamtwerk des Musikers zu unterstellen.
Klugerweise wurde die Albumfassung gleich ausgelassen, um Platz für satte zehn Neuinterpretationen zu bieten. Die "traenen"-EP ist also abgesehen vom 1998er Originaltrack kein aufgewärmter Musikkaffee, sondern stellt sich als Compilation sehr unterschiedlicher Interpretationen ein und desselben Titels heraus. Besonders charmant: SUPERIKONEs Session-Keyboarder Tom Weber, auf den Malte für Konzerte zurückgreift, gibt sich zusammen mit seinem Sohn Vincent ein Stelldichein.
Zu den Glanzpunkten unter den Neufassungen gehören der schwerelose 'Bleve-Effect-Mix', gegen den sich die beschnittene Radiofassung an dritter Stelle recht schnöde ausmacht, und die ungelenk benannte 'Stör‘ mich nicht in meiner Erinnerung'-Version, deren Titel allerdings insofern Sinn ergibt, als es vermutlich die offensichtlichste Retrospektive auf den anachronistischen 1990er-Electro-Sound markiert. Die einen schwelgen dabei in Nostalgie, die anderen finden es kitschig, doch die Substanz der eigentlichen Komposition bleibt mitsamt ihrem melancholisch eindringlichen Text in diesem wie praktisch auch allen anderen Fällen bewahrt.
Wie viel der eine oder andere Künstler jeweils aus einem schlichten Synth-Pop-Stück herausholt, macht staunen. Letzten Endes deckt diese erschöpfende Umdeutung von "traenen" praktisch das gesamte Spektrum von Klängen ab, die man mit diesem Genre assoziiert bzw. an dessen Rändern verortet - hier etwas Grufti-Schlager, was ausnahmsweise nicht despektierlich gemeint ist, dort Vintage-Neue-Deutsche-Welle und anderswo tanzbare EBM light.
FAZIT: SUPERIKONE war schon immer das etwas andere Electro-Pop-Projekt und beweist dies mit "traenen" einmal mehr, einer stilistisch dunkelbunten Zusammenstellung ein und desselben Hits in sehr unterschiedlichen Varianten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- traenen (Bodypop Mix)
- traenen (Ede M. Mix)
- traenen (MK II Radio Edit)
- traenen (Stör‘ mich nicht in meiner Erinnerung-Remix)
- traenen (Bleve-Effect Remix)
- traenen (The Dark Unspoken Mix)
- traenen (Orpheus In Red Velvet Mix)
- traenen (Vainerz Remix)
- traenen (Das Fortleben Mix)
- traenen (1998 Lunastoy Originalmix)
- Paläste aus Katzengold (2017) - 10/15 Punkten
- traenen (2018) - 11/15 Punkten
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