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The Exploding Eyes Orchestra: II (Review)
Artist: | The Exploding Eyes Orchestra |
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Album: | II |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Svart / Cargo | |
Spieldauer: | 43:39 | |
Erschienen: | 05.10.2018 | |
Website: | [Link] |
Thomas Corpse trägt THE EXPLODING EYES ORCHESTRA, den Ableger von Jess And The Ancient Ones (das Ensemble besteht immerhin aus fünf Siebteln jener Kapelle), demnächst zu Grabe, doch „II“ überstrahlt die Hauptband des Hauptkomponisten und Gitarristen als eines der spannendsten Retro-Alben in jüngerer Zeit gleißend hell.
Das Quintett spannt eine breite Leinwand auf und bestreicht sie feinfühlig mit bunten, aber gedämpften Klangfarben. Der stoische Pulsen, den Drums und Bass vorgeben, lässt sowohl Kammermusik (Streicher) als auch Jazzrock (Bläser) sanft in den Äther steigen, handfeste Doom-Riffs und lasziver Frauengesang sorgen für jene Erdung, die den Spagat zwischen ausschweifenden Longtracks für Entdecker und kompakten Vintage-Stilblüten gelingen lässt. In Anbetracht von Überraschungen wie dem spukhaftem Walzer ‚Harmain‘ mag man sogar bedauern, dass es bei einer Trilogie bleiben soll … aber während dieser betörenden Halbzeit geht garantiert niemand Bier holen.
THE EXPLODING EYES ORCHESTRA plump auf Classic Rock zu reduzieren (einen derzeit manchmal zu weit gefassten Begriff) wäre viel zu kurz gegriffen, denn auf "II" feiert die Urform der Zerrgitarrenmusik eine Traumhochzeit mit Post Punks, deutschen Krautgärtnern sowie experimentierfreuigen Klangwissenschaftlern vielerlei Art. Man fragt sich angesichts dieses Facettenreichtums, wie Mr. Corpse, der schließlich in beiden Bands die kompositorischen Fäden zieht, zwischen dem ungleich schnöderen "Occult"-Psych von JATAO und diesem Projekt hier differenzieren kann.
Ungeachtet dessen übertrifft sich auch Jess selbst bei THE EXPLODING EYES ORCHESTRA in puncto Ausdruck und Aussagekraft. Das Orchester wirkt viel ambitionierter, ernster und dennoch freier, überschüttet uns mit überraschenden Sounds, Stimmungen und Wendungen, behält dabei jedoch stets die Hooks im Auge, die "II" garantiert auf vielen Jahresbestenlisten landen lassen werden.
FAZIT: Man möchte THE EXPLODING EYES ORCHESTRA spätestens während der zehnminütigen Abrundung 'Love Eternal' am Ende von "II" fürwahr eine Liebeserklärung aussprechen, denn das Album nimmt den Hörer mit auf eine beispiellose Reise, die nicht notwendigerweise auf Umwegen über die Vergangenheit in die Zukunft führt, aber dennoch deutlich veranschaulicht, wie es dort aussehen könnte, wenn man musikalische Vermächtnisse mit Würde behandelt, statt darauf herumzureiten, bis sie zusammenbrechen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Those of Us Left
- Belladonna
- Harmain
- The Things You Do
- The Birch and The Sparrow
- Go Go Johnny Do
- Love Eternal
- II (2018) - 13/15 Punkten
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