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The Petards: Hitshock (Review)
Artist: | The Petards |
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Album: | Hitshock |
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Medium: | LP | |
Stil: | Bärenstarker Kraut-Rock, Prog und Psyche der Beat-Ära |
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Label: | Bear Family Productions | |
Spieldauer: | 39:29 | |
Erschienen: | 17.08.2018 | |
Website: | [Link] |
Da sind sie wieder, THE PETARDS – die Knallfrösche aus Schrecksbach, denen die familiären Bären ein musikalisches Erinnerungsdenkmal setzen – im Falle des 1969 eingespielten Albums bereits das dritte! Und wir können uns wirklich glücklich schätzen, mit welcher Konsequenz Bear Family Records an der Aufarbeitung der musikalischen Historie dieser ungewöhnlichen Beat-Band herangehen, die in den Spätsechzigern in Deutschland sogar die BEATLES mit ihrem zweiten Album „The Petards“ vom Hitparaden-Sockel stießen.
Nun also Album Nummer drei aus dem Jahr 1969. Diesmal sogar mit einem schnippischen Grinsen „Hitshock“ genannt (Original-Text im Inneren der LP: „Hitshock, eine Synthese zwischen kommerziellem Sound und psychedelischem Sound. Lassen Sie sich schockieren!“) und wieder in hervorragender Aufmachung im Gatefoldcover, samt A3-Poster, speziell für 180g-Vinyl gemastert und eine wahre, klangvolle Freude nicht nur für jeden Vinyl-Fanatiker, sondern auch alle, die einerseits zu den Liebhabern dieser seinerzeit populärsten und erfolgreichsten Beatband, die sich immer stärker in eine progressive Rock-Richtung entwickelte oder andererseits zu den Freunden spezieller Beat-Perlen der Spätsechziger aus Deutschland gehören.
Der Erfolg der ersten Platte hatte bei THE PETARDS großen Ehrgeiz und Fleiß geweckt, sodass sie sich umgehend wieder ins Münchener Trixi Ton Studio begaben, um gut vorbereitet innerhalb von fünf Tagen „Hitshock“ einzuspielen und daraus neben dem Album gleich noch vier Single-Versionen zu gestalten. Dabei mussten alle Instrumente, die im Studio aufzutreiben waren gleich mit herhalten – Orgel, Mellotron, Piano, Synthesizer, womit logischerweise noch mehr progressive Elemente in ihre Musik einzogen, selbst wenn das Quartett versuchte, alle 12 Songs in einer radiotauglichen Lauflänge zu halten und ihrem ersten Song „Take Me, Shake Me“ gleich ein typisches BEATLES-Flair verpassen, sich dann mit „Blue Fire Light“ Richtung BEE GEES bewegen, aber dabei immer wieder durch komplexe Kompositionsideen aus ihrem einheitlichen Rhythmus-Gerüst befreien. Das macht beim Hören unglaubliche Freude, im Radio aber würden heutzutage garantiert keine extremen Begeisterungsstürme ausbrechen. Zum Glück sah das Anfang der 70er-Jahre noch völlig anders aus. Wo sind sie nur geblieben, diese Zeiten?
THE PETARDS jedenfalls, die sich auf dem Cover auch noch im Gangster-Outfit präsentierten, was dann 1974 BIRTH CONTROL in ähnlicher Weise für ihr Live-Album abschauten, war das damals zum Glück egal und sie vertrauten völlig auf ihr Können sowie ihre übersprudelnden Ideen, was diese LP wirklich zu einer ganz besonderen werden lässt.
Musikalische Vielfalt ist auf „Hitshock“ groß geschrieben und mischt Progressives mit Krautrockigem, Poppiges mit Weltmusikalischem und stellt sich größtenteils mit den psychedelischen Alben, die damals von den BYRDS, BEATLES, ROLLING STONES oder PRETTY MAIDS unters Fan-Volk geworfen wurden, auf eine Stufe. Alles klingt unglaublich talentiert und durchdacht eingespielt und wurde von Fans wie Kritikern, Anfang 1970, als die 1969 eingespielte LP offiziell veröffentlicht wurde, sofort begeistert aufgenommen.
Bear Family lässt uns diese Faszination nun 48 Jahre später erneut erleben, indem es „Hitshock“ im Original-Artwork plus dem dazugehörigen Poster auf 180 Gramm schweren Vinyl neu gemastert wiederveröffentlicht. Nicht nur Nostalgie pur – auch richtig guter deutscher Beat pur! Was will man da noch mehr?
FAZIT: „Hitshock“ ist der dritte Teil von Vinyl-Wiederveröffentlichungen der PETARDS, einer der erfolgreichsten – leider längst in Vergessenheit geratenen – deutschen Beat-Bands, die in den Spätsechzigern eine krautrockige Mischung zwischen Prog und Pop in Perfektion zum Besten boten. Ein wahres Highlight deutscher Beat-Geschichte, das sich locker mit der internationalen Konkurrenz messen konnte.
PS: Und wo die LP samt Poster von Freunden guten Beats aus dem Hause Bear Family gekauft wird, ist ja eigentlich klar, genau hier mit einem Klick und nicht bei...
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (18:48):
- Take Me, Shake Me (3:18)
- Blue Fire Light (3:34)
- Special Sunset For A Lady (3:52)
- Pictures (2:29)
- The Dream (2:50)
- Mekka (2:45)
- Seite B (20:41):
- Keep On (3:09)
- My World (3:20)
- Sunshine Rainshine (2:31)
- Ruins Of Tookamoon (3:25)
- Stone By Now (2:50)
- Roaver On The Roam (2:26)
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- Hitshock (2018)
- Pet Arts (2019)
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