Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

UNS: Alles was wir machen ist Kunst (Review)

Artist:

UNS

UNS: Alles was wir machen ist Kunst
Album:

Alles was wir machen ist Kunst

Medium: CD/Download/LP+DL-Code
Stil:

Krautrockiger, deutschsprachiger Electro-Pop, Alternative-Punk und Indie-Rock

Label: Sinnbus Musikverlag/Kick The Flame
Spieldauer: 42:13 + 5:54
Erschienen: 01.06.2018
Website: [Link]

Es ist ein unglaublich spannendes, herrlich schweinisches und zugleich doch nicht wirklich auskunftsfreudiges Fazit, welches die Plattenfirma Sinnbus von UNS als Promo-Schreiben für „Alles was wir machen ist Kunst“ mitliefert: „‘Alles was wir machen ist Kunst‘ von UNS ist ohne jeden Zweifel der Moment ihrer unfickbarsten Hochform!“

Dann kommt jetzt natürlich eine unfickbare Kritik von uns (Musikreviews) zu UNS dazu!

Sie sind also kein wir, sondern ein UNS und sie machen nicht nur Musik, sondern kUNSt.

Das Credo von UNS, dem deutschen Trio in „unfickbarer Höchstform“, die mit ihren deutschen Texten voller herrlicher Anspielungen und so einigen lyrischen Meisterleistungen, die grauen Zellen der medienmanipulierten Zeitgeister ordentlich durchrütteln und oftmals – trotz aller Ironie und Zynismus – sehr nachdenklich machen, ist tatsächlich mehr als musikalische Beschallung.
Es krautet und rübt auf „Alles was wir machen ist Kunst“ zwischen Seventies-Rock und Synthie-Punk, Elektronischem und Akustischem, hippigem Hop und hoppigem Hip, etwas TOCO und ganz viel TRONIC, 80er-NDW und britischem Pop und vielem mehr.
Oder um noch einmal das leidenschaftliche Promo-Schreiben zu bemühen: „Das, was du hier hörst, ist eine besonders aufrichtige Form der öffentlichen Onanie. Eine, der zu applaudieren ist, weil sie jede und jeden im Umkreis ermuntert, sofort auch lustvoll in den eigenen Schritt zu greifen.“

Und so viel Freude auch diese frechen Formulierungen bereiten, sie sind durchaus zutreffend, denn UNS sind wirklich was Besonderes, die gleich am Anfang ihres Albums zu einem frechen 80er-Disco-Rhythmus und x-maligen Wiederholungen das „Internetgold“ nicht etwa preisen, sondern als das vorführen, was es ist: „Fucker jetzt zähl mein Gold […] Denn was bleibt ist das / Denn was bleibt ist Vermissen / Ist Schmerz und zerrissenes Herz und Gold.“

In eine ganz andere Kerbe schlägt dagegen der Titel, der mit einer klitzekleinen Veränderung auch dem Album seinen Namen gab. „Alles was ich mache ist Kunst“ ist eine Art Electro-Punk im NDW-Stil von DAF, GRAUZONE oder FOYER DES ARTS: „Alles was ich mache ist Kunst / Alles was ich mache ist Krieg, Baby […] Alles was ich mache ist zum Kotzen.“

„Nackt sehen“ ist dann so unglaublich nah an den besten H.R.KUNZE-Songs der Frühzeit mit einer DANZER-Prise dran, dass alle, die sich gerne in der Hochzeit deutscher Liedermacherkunst wohl fühlen, unter Garantie andächtig diesem Wahnsinnssong verfallen werden!

UNS nehmen einen tatsächlich mit dieser unkonventionellen Musik-Form, die einen immer wieder an die abgefahrensten und zugleich besten Momente der Neuen Deutschen Welle im Schreigesang und natürlich selbstredend auch an TOCOTRONIC erinnern, gefangen und mit auf eine Reise durch die Niederungen der Pop-Kultur und Höhen der progressiven Kunst bis hin zum expressionistischen Dadaismus.
Deutscher Musik-Dadaismus … wäre das nicht eine feine Schublade für UNS?

Der nur auf CD oder als digitaler Download erhältliche Song „München“, der sich nahtlos in die Stimmung der LP einfügen würde, fehlt leider auf der LP und wartet mit so herrlichen Vergleichen wie „Tage wie erbrochene Akkorde“ auf. Darum unbedingt auch den der LP beigefügten DL-Link nutzen, dann kann „München“ in seiner ganzen digitalen Pracht gehört werden.

Wir können das FAZIT des Promo-Schreibens also nur bestätigen: „‘Alles was wir machen ist Kunst‘ von UNS ist ohne jeden Zweifel der Moment ihrer unfickbarsten Hochform! Eine besonders aufrichtige Form der öffentlichen Onanie.“ Oder einfach nur mal ein richtig guter, kunstvoller Kraut-und-Rüben-Musik-O(h)rgasmus mit herrlich einfallsreichen, kunstvoll-dadaistisch verschlüsselten deutschen Texten.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 3686x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Seite A (22:44):
  • Internetgold (4:10)
  • Körper (4:26)
  • Essen um zu vernichten (5:26)
  • Alles was ich mache ist Kunst (5:21)
  • Von A nach A (3:21)
  • Seite B (19:29):
  • Das Haus (5:25)
  • Die allerschnellsten Autos der Welt (3:29)
  • Nackt sehen (4:38)
  • Der Riss (5:57)
  • München (nur auf CD und Digital) (5:54)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Vervollständige: Wer anderen eine ___ gräbt, fällt selbst hinein.

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!