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Willow Child: Paradise & Nadir (Review)
Artist: | Willow Child |
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Album: | Paradise & Nadir |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Classic Rock |
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Label: | StoneFree / Broken Silence | |
Spieldauer: | 54:23 | |
Erschienen: | 11.05.2018 | |
Website: | [Link] |
"Paradise & Nadir" ist ein größtmögliche Extreme suggerierender Titel. Nach der Sechs-Song-EP "Trip Down Memory Lane" reichen WILLOW CHILD aus Bayern allerdings ein für sich genommen sehr homogenes erstes Album ein, mit dem sie sich schlagartig im oberen Drittel der (deutschen) Vintage-Rock-Szene platzieren.
Die Nürnberger stechen nicht wenige internationale Mitbewerber aus, sowohl schreiberisch als auch spielerisch. Davon abgesehen, dass die Rhythmusgruppe in geradlinigen wie vertrackten Momenten tadellos "abliefert", beweist sich Flo Ryan (Limestone Whale, ebenfalls auf den Einkaufszettel, bitte) einmal mehr als fantasievoller wie fingerfertiger Lead-Klampfer, der das Geschehen oft gemeinsam mit Organist Jonas Hartmann dominiert. Was Wunder also, dass das epische 'Beyond The Blue Fields' weniger auf 'Out In The Fields' von Gary Moore anspielt als an eine Midtempo-Nummer aus Deep Purples "Fireball"-Phase erinnert, insbesondere wegen seines ausschweifenden Improvisationsparts?
Das Geschwisterunternehmen - Sängerin Eva Kohls Bruder David schwingt eine oft sehr "blaue" Rhythmusklampfe - klingt bei aller Traditionsliebe aber nicht anachronistisch, denn Songstrukturen wie jene des proggy angelegten 'Mayflies' strahlen durch ihre spürbare Zielgerichtetheit etwas durchaus Zeitgemäßes aus. WILLOW CHILD dudeln nicht orientierungslos vor sich hin, sondern kommen, wenn auch mitunter auf Umwegen, in nachvollziehbarer Weise zügig auf den Punkt.
Dies beweist noch vor allen anderen Liedern des Albums der ratternde Videotrack 'Starry Road', der in seiner zockenden Art tatsächlich an eine Fahrt ins Weite denken lässt, wohingegen sich das längste Stück 'Little Owl' als Kontrastpunkt dazu verstehen lässt.
Das Quintett suhlt sich dank Produzent Richard Behrens (Heat, ex-Samsara Blues Experiment) in einem herrlich warmen, ausgewogenen Sound, der die vielen kleinen Einzelheiten, die sich die Mitglieder einfallen ließen, ausgezeichnet zur Geltung bringen, seien es subtile Riff-Variationen oder abgedämpft gespielte Einzeltöne, die Songmotive subtil untersetzen.
Kurzum: "Paradise & Nadir" ist Stoff fürs Freak Valley, Desert Fest und wie sie alle heißen.
FAZIT: WILLOW CHILD zeigen sich auf ihrem Einstandsalbum verspielter als mit ihrer direkteren Debüt-EP und sehen einer glänzenden Zukunft entgegen, wenn sie ihre "alten" Einflüsse weiterhin so zwanglos verarbeiten. "Paradise & Nadir" unterstreicht, dass man etwas Blues und Heavy Psych prima mit Pionier-Hardrock und einem Tastenantrieb (Uriah Heep, Atomic Rooster, …) vereinbaren kann, ohne sich streng an über Jahrzehnte hinweg eingeschleifte Floskeln zu halten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Little Owl
- Eirene
- Land Of Sloe
- Starry Road
- Beyond The Blue Fields
- Red Wood
- Mayflies
- Unspoken
- Paradise & Nadir (2018) - 13/15 Punkten
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