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Alex Tassel: Past & Present / A Quiet Place (Review)
Artist: | Alex Tassel |
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Album: | Past & Present / A Quiet Place |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz |
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Label: | Les Belougas Malicieux | |
Spieldauer: | 94:35 | |
Erschienen: | 09.08.2019 | |
Website: | [Link] |
Alex Tassel hat in seiner Karriere schon viele stilistische Wege beschrieben, stellt sein aktuelles, umfangreiches Doppelalbum jedoch ganz ins Zeichen des traditionellen Jazz. Wer im Zuge dessen allerdings weitschweifigen Konservatismus erwartet, sieht sich angesichts der Fülle an Farben, Nuancen und schlicht schieren Klasse aller Beteiligten getäuscht.
Für den französischen Trompeter und Flügelhornist bestand der Hauptanreiz bei diesem Projekt darin, Mitmusiker zu versammeln, die er seit Langem zu seinen Kollegen zählt, und mit ihnen zu gemeinsamen musikalischen Wurzeln zurückzukehren. Die Protagonisten bilden zwei Formationen, die jeweils eine der CDs eingespielt haben, wobei die drei international gefeierten Szeneakteure Kontrabassist Viktor Nyberg, E-Bassist Reggie Washington und Schlagzeuger Manu Katché nur die Spitze des Eisbergs bilden.
Tassel wählte verschiedene Titel für die beiden Hälften, weil der jeweilige Schwerpunkt anders gesetzt war: „Past & Present“ entstand als Live-Mitschnitt im Studio, teilweise vor Publikum und ohne nachträgliche Bearbeitung, was dem Material eine Unmittelbarkeit verliehen hat, die den dargebotenen traditionellen Combo-Jazz frischer wirken lässt, als er per se ist. Dazu bei tragen aber auch Tassels Kompositionen, die das Gros der Tracks ausmachen, wohingegen Standards wie 'My Funny Valientine' oder 'Cherokee' den Anspruch widerspiegeln, Vergangenheit mit Gegenwart zu vermählen.
Die Versionen auf „A Quiet Place“ unterscheiden sich mitunter deutlich von den quasi ohne Netz und doppelten Boden eingefangenen Performances, auch weil Tassel diese Hälfte im herkömmlichen Sinn produziert und mit Overdubs versehen hat. Während etwa 'Abime' in der Live-Fassung zu einem waghalsigen Parforceritt wurde, wirkt das Stück nicht zuletzt aufgrund der Verwendung elektrischer Instrumente gezügelter und steht stellvertretend für einen dezidierten Mainstream-Ansatz.
Zusammengenommen ergibt dies eine enorm reizvolle Mischung, die daran erinnert, wie vielfältig Jazz sein kann, ob er nun klassisch wie in diesem Fall oder avantgardistisch verstanden wird.
FAZIT: "Past & Present / A Quiet Place" ist ein für geschichtsbewusste Jazzer mit Blick aufs Szene-Zeitgeschehen Pflicht. ALEX TASSEL und seine beiden Ensembles lassen zwar instrumentale Funken sprühen, stehen aber letzten Endes im Dienst des Songs an sich und begehen mit diesem Doppeldecker einen künstlerischen Höhenflug. Dabei weht dem Erbe des Genres angenehm frischer Wind um die Nase, ohne dass gleich völliges Neuland erschlossen werden müsste.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mood
- Abimes (Live)
- Elot
- Be There
- My Funny Valentine (Live)
- Mood (Live)
- Cherokee (Live)
- Gone
- NTB
- Greyboy
- Roadtrip
- A Quiet Place
- Abimes
- Out Of Town
- Happy
- Dance Cadaverous
- Jam
- Past & Present / A Quiet Place (2019) - 11/15 Punkten
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