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Almøst Human: XS2XTC (Review)
Artist: | Almøst Human |
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Album: | XS2XTC |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock / Metal |
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Label: | Fastball / Soulfood | |
Spieldauer: | 54:33 | |
Erschienen: | 18.01.2019 | |
Website: | [Link] |
ALMØST HUMAN wurden irgendwann in den 1990ern von Gitarrist und Hauptkomponist Olivier Perdrizat sowie Schlagzeuger Rosario Fullone gegründet, verschwanden aber rasch wieder in der Versenkung. 2008 wurde aus dem Projekt eine Band, als Bassist Jan Peyer und der zweite Gitarrist Chris Matthey neben Sänger Ben Pluss hinzustießen; letzterer ist bis heute das Aushängeschild der Gruppe geblieben.
Matthey, der 2002er ein Soloalbum unter dem Titel "The Trip Of Kaikai" veröffentlichte und darauf sphärische Klänge bot, die wohl von frühen Prog-Acts beeinflusst waren, scheint den Sound der aktuellen ALMØST HUMAN stark geprägt zu haben. Die Musiker kokettieren mit der klischierten Symbolik des extremeren Metal, um die dunklen Seiten der menschlichen Psyche auszuleuchten, wie sie selbst behaupten, sind jedoch stilistisch eher rockig ausgerichtet und setzen auf eine ätherische Atmosphäre.
Pluss erweist sich dabei als Garant für eine sprichwörtliche Gefühlsachterbahnfahrt, weil er mit seinen gesanglichen Gesten bzw. Stimmfarben spielend leicht zwischen Sensibelchen, Kraftmeier und Massenanimateur changiert. Die Instrumentalisten legen ihm dafür einen ansprechend dynamischen Teppich aus, der gewissermaßen das den Songs zugrunde liegende Narrativ repräsentiert. So "innovativ", wie uns die Schweizer ihren Stoff verkaufen möchten, ist "XS2XTC" sicherlich nicht, doch auf Anhieb fällt einem keine im Wesentlichen mit ihnen vergleichbare Truppe ein.
Interessant übrigens am Rande: Die Gruppe arbeitete 2014 mit ihren Landsleuten Vincent Kucholl und Vincent Veillon, beide Kabarettisten und bekannt durchs eidgenössische Radio und Fernsehen. Außerdem arbeiten ALMØST HUMAN offensichtlich auch als Auftragskomponisten - so geschehen für das Metal-Projekt Black Lion Genocide aus Valais.
Dass es ihnen an Kreativität nicht mangelt, spiegeln letztendlich ihre eigenen Lieder als solche wider. "XS2XTC" wirkt wie ein Rock-Soundtrack, dessen einzelne Komponenten nicht immer für sich stehen können ('What Makes You So Hard?', 'Promised Paradise'), insgesamt aber wie aus einem Guss, weshalb man es auch von vorne bis hinten am Stück sacken lassen sollte.
FAZIT: Als seit Langem durchhaltende Underground-Hardrocker mit Willen zum Unkonventionellen geht ALMØST HUMAN im besten Sinn anspruchsvolle Musik angenehm unaffektiert von der Hand, auch wenn ihr aktuelles Album ein wenig sperrig ist. Das Effekt-lastige Treiben auf "XS2XTC" rückt die Qualitäten der Gruppe als Songwriter bisweilen zu weit in den Hintergrund, sollte offenen Genre-Fans mit Prog-Affinität allerdings einen bis zwei Testdurchläufe wert sein. "It might be a grower", wie der Brite sagen würde.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- System of Beliefs
- Warpigs
- Naked Now
- What Makes You So Hard?
- Chemical Breakfast
- Divine Comedy
- Babyglued
- Clowned
- Beloved Pet
- Promised Paradise
- In The Name(s) of God(s)
- Fucktory of Illusions
- From Womb 2 Tomb
- Welcome 2 Neverland
- XS2XTC (2019) - 9/15 Punkten
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