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Andrew Combs: Ideal Man (Review)
Artist: | Andrew Combs |
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Album: | Ideal Man |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Indie Pop / Rock |
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Label: | New West / PIAS-Rough Trade | |
Spieldauer: | 38:46 | |
Erschienen: | 20.09.2019 | |
Website: | [Link] |
Auf seinem neuen Album zeigt sich ANDREW COMBS zugleich politisch besorgt und persönlich motiviert, indem er sich einerseits der zerrissenen Nation USA widmet und andererseits mit seinen inneren Dämonen auseinandersetzt. Die beiden Aspekte widersprechen sich nicht, denn düster scheint es hier wie dort auszusehen bzw. - was den Singer-Songwriter selbst angeht - ausgesehen zu haben.
Unabhängig davon, dass die Vertonung dieses betrüblichen Themenspektrums verhältnismäßig lebhaft wirkt, hat Combs in seinem Privatleben aufgeräumt - wahrscheinlich nicht zuletzt auch mithilfe dieser und anderer Musik. "Ideal Man" verschmilzt einige wenige Country- und Folk-Einflüsse aus der Heimat des Künstlers mit einer starken Fifties-Soul-Schlagseite und den kompositorischen Werten vor allem britischer Pioniere, beginnend logischerweise bei den Beatles.
Combs' klagende Stimme, die Produzent Sam Cohen (Kevin Morby, Benjamin Booker) geradezu plastisch und greifbar in einen passenden Retro-Sound gebettet hat, steht immer im Vordergrund, ob das jeweilige Lied nun opulenter oder eher minimalistisch arrangiert wurde. Zarte Balladen wie 'Like A Feather' machen den Großteil des Materials aus, doch wer dabei austauschbare Schnulzen zu hören glaubt, achtet schlichtweg nicht auf die Textinhalte. "Ideal Man" bleibt nämlich von Anfang bis Ende ein latent unzufriedenes Album mit subtiler Sprengkraft.
So gesehen ruft Combs damit zu einer leisen, gewaltfreien Revolution auf, die in der Psyche jedes Einzelnen beginnt. Er mahnt zur Verantwortung sich selbst wie auch anderen gegenüber ('Save Somebody Else, Shipwreck Man') und verwischt die Grenzen des individuellen Milieus gegenüber der Gesellschaft, sodass sich vieles ('Firestarter', 'The Stone') vom intimen in den öffentlichen Raum übertragen lässt.
Das alles wäre aber wie gesagt ohne bestechende Musik belanglos, und was dies angeht, liegt Combs 2019 weit vorne, denn …
FAZIT: … "Ideal Man" ist ein Vintage-Pop und -Liedermacher-Revival von brandaktueller Relevanz mit dem Potenzial, ein Dauerbrenner zu werden - weil unscheinbare Flämmchen eben umso länger brennen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Stars Of Longing
- Ideal Man
- Like A Feather
- Save Somebody Else
- Hide And Seek
- Dry Eyes
- Firestarter
- Shipwreck Man
- Born Without A Clue
- The Stone
- Golden
- Ideal Man (2019) - 12/15 Punkten
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