Partner
Services
Statistiken
Wir
Delbert McClinton and Self-Made Men + Dana: Tall, Dark & Handsome (Review)
Artist: | Delbert McClinton and Self-Made Men + Dana |
|
Album: | Tall, Dark & Handsome |
|
Medium: | CD/Download | |
Stil: | Jazz / Blues / Americana |
|
Label: | Hot Shot / Thirty Tigers | |
Spieldauer: | 44;28 | |
Erschienen: | 26.07.2019 | |
Website: | - |
Americana-Neuerer Delbert McClinton gehört zu jener Sorte Künstler, die eigentlich die ganze Welt kennen müsste, denn einige seiner Kompositionen wurden erfolgreich von prominenten anderen Musikern gecovert, während der heute 78-Jährige lieber im Schatten weilte - und sei es, dass er auf Tourneen für die Beatles, Bo Diddley oder Howlin' Wolf einheizte, ganz zu schweigen von seinen eigenen Charterfolgen.
Als Star hat sich der Mitinitiator des kultigen Promi-Projekts The Blues Brothers und dreifache Grammy-Gewinner nie verstanden, wovon nun auch sein neues Album Zeugnis ablegt; auch wenn der augenscheinlich noch in vollem Saft stehende Singer-Songwriter alle Fäden selbst zieht, stellt er auf "Tall, Dark & Handsome" seine ohne ihn siebenköpfige Band ins Schlaglicht, die offiziell unter dem Namen SELF-MADE MEN + DANA (Saxofonistin Dana Robbins) firmiert.
Als Fundament der 14 Stücke dienten neben texanischem Blues (bestes Beispiel dafür, das minimalistische, fast meditative ‘Lulu’), mit dem McClinton musikalisch sozialisiert wurde, klassischer Soul sowie Country und früher Jazz gleichermaßen, wobei gerne auch mal gegen stilistische Konventionen verstoßen wird. Unterm Strich kommt aber eine denkbar ideale Mischung aus meisterlichem Handwerk und ursprünglicher Liedermacherei heraus, die auf ihren Kern heruntergebrochen an jedem Lagerfeuer zünden würde.
Veritable Hinhörer gibt es indessen just wegen des hohen instrumentalen Niveaus, auf dem das Ensemble zockt. 'Mr. Smith' glänzt gleich zu Anfang mit einem ausgedehnten Solo der Holzbläserin, ehe das mit Fiddle swingende 'No Chicken on the Bone' und 'Ruby and Jules' mit einem prägnanten Leitmotiv, das jeden Filmsoundtrack aufwerten könnte, jeweils für sich genommen Fusion-Qualitäten an den Tag legen. Als würde dies nicht schon zum Beweis von McClintons Facettenreichtum genügen, setzt das grelle Latin-Flair von 'Gone to Mexico' einen zusätzlichen Akzent.
Das Verblüffende daran? Alles passt wunderbar zusammen.
FAZIT: "Tall, Dark & Handsome" - der Titel dürfte selbstironisch gemeint sein - bietet ungeheuer vielseitige Roots-Muzak der gänzlich klischeefreien Sorte und dreht sowohl der Indie-Folk-Mischpoke mit ihrem Laptop-Dilettantismus als auch erzkonservativen Szeneveteranen, die immer nur den gleichen Quark breittreten, eine lange Nase.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Mr. Smith
- If I Hock My Guitar
- No Chicken On The Bone
- Let's Get Down Like We Used
- Gone To Mexico
- Lulu
- Loud Mouth
- Down In The Mouth
- Ruby & Jules
- Any Other Way
- A Fool Like Me
- Can't Get Up
- Temporarily Insane
- A Poem
- Tall, Dark & Handsome (2019) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews