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Dewaere: Slot Logic (Review)
Artist: | Dewaere |
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Album: | Slot Logic |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Punk, Noise, Hardcore |
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Label: | Phantom Records | |
Spieldauer: | 30:08 | |
Erschienen: | 14.12.2018 | |
Website: | [Link] |
Ein Album, an dem so etwa alles punkig schräg ist – das Cover, die Musik, die Texte, der Sound, die Produktion.
Das französische Noise-Punk-Quartett DEWAERE hauen mit ihrem Debüt „Slot Logic“ wirklich das raus, was man dieser Musikrichtung so gerne zuspricht. Sich permanent wiederholende Rhythmen mit drei strandardiserten Riffs, rotziger, provokanter Schrei-Gesang, hohes Tempo, noisige Geräusche und ein wildes Drumming, das einen regelrecht in den Wahnsinn treibt oder dumpfes Stampfen, das man aus einer Garage hört, in der sich gerade eine Punk-Band einspielt. Wer hier headbangend und pogohüpfend die halbe Stunde durchhält, wird danach sicherlich nach Luft röchelnd in Ohnmacht fallen.
„Slot Logic“ klingt, als würden DEWAERE die Apokalypse heraufbeschwören, indem sie dem Noise eine Punk-Faust aufs Auge drücken und im Punk-Auge mit den Noise-Finger herumstochern, woraus schon der Album-Opener „Get Down“ kein Geheimnis macht. Das alles in (selbst)zerstörerischer Absicht. So wird dann selbst der KORGIS-Hit, eine schmachtfetzende Ballade längst vergangener Zeiten – genauer aus dem Jahr 1980 – bis zur Unkenntlichkeit zerstückelt, sodass aus „Everybody‘s Got To Learn Sometime“ ein Noise-Punk-Gemisch entsteht, das KORGIS selber wohl die Haare zu Berge stehen lassen würde.
Auch dass „Happy Hour“ nicht wirklich eine erholsame „Happy Hour“ wird, sondern ein noisiges Punk-Feuerwerk mit ein paar Rock‘n‘Roll-Einschüben überrascht so gesehen schon nach dem dritten Titel nicht mehr.
FATIMA MANSIONS oder MICRODISNEY kommen einem bei den chaotischen Klangstrukturen, die DEWAERE ausleben, immer wieder in den Sinn, selbst wenn die Franzosen deren verrückten Ideen noch eine Portion Wahnsinn draufzusetzen versuchen und auf dem LP-großen Textblatt, welches der Vinyl-Ausgabe beigefügt wurde, mit der Zeile: „A receipe for death and for your love life“, endet. Das passt und wäre zugleich auch eine gute Titel-Alternative zu „Slot Logic“ gewesen.
FAZIT: Noise-Punk der besonders brutalen Art aus Frankreich. DEWAERE leben auf „Slot Logic“ intensiv und kompromisslos Hardcore-Punk im Noise-Gewitter aus, der mitunter bis weit in die zügellosen Punk-Eskapaden der frühen 90er reicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Seite A (13:36):
- Get Down (3:24)
- Budapest (2:23)
- Happy Hour (2:30)
- Garden (2:52)
- The Vase (2:27)
- Seite B (16:32):
- Everybody‘s Got To Learn Sometime (3:43)
- St-Tropez In Summer (2:40)
- Aye Aye (2:01)
- October (6:40)
- Wot U Lyk (1:28)
- Bass - Marc Aumont
- Gesang - Maxwell James Farrington
- Gitarre - Julien Henry
- Schlagzeug - Hugues Le Corre
- Slot Logic (2018) - 10/15 Punkten
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