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Fervent Mind: Tranquilize (Review)
Artist: | Fervent Mind |
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Album: | Tranquilize |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Rock |
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Label: | Karisma / Soulfood | |
Spieldauer: | 43:33 | |
Erschienen: | 05.04.2019 | |
Website: | [Link] |
Beim Hören von FERVENT MINDs Musik fallen Unmengen möglicher Einflüsse auf die Mitglieder ein, ohne dass man einen gemeinsamen Nenner fände, und just dies erweist sich als gleichzeitige Schwäche und Stärke der seit fünf Jahren aktiven Band aus der norwegischen Hauptstadt. "Tranquilize" beruht im Besonderen auf dem Sound der Trip-Hop-Pioniere Massive Attack bzw. Tricky und Portishead, lässt sich aber keineswegs auf diesen Stil beschränken.
Seiner experimentellen Anlage zum Trotz kann man dem Quintett einen gewissen Hang zu Pop-Strukturen und dementsprechend zudringlichen Melodien nicht absprechen, was umso erstaunlicher Anmutet, als es sich ebenso wenig vor klassischem Jazz Rock scheut. Dessen ungeachtet sind FERVENT MINDs Kompositionen spürbar für den Bühneneinsatz geschaffen, wie man allein schon anhand der ruhigeren Tracks auf "Tranquilize" - 'Sleeping Strange' und 'Tongues' - erkennen kann.
Andererseits strahlt schon der bedrückende Opener 'A Series of Fragments' strahlt eine eigentümliche Schönheit aus, so unkonventionell eine solche Stimmung zum Einstieg auch sein mag. Die Osloer haben sich sicherlich nicht gegründet, um jedermann zu gefallen, so wie sie es beispielsweise in Form von 'Runaway Bride' oder 'All Sounds Muted' tun, wo sie bei aller Verzerrung und Härte ähnliche Alternative- respektive Indie Anwandlungen an den Tag legen wie etwa The Pineapple Thief. Ja, man ahnt es fast: Von dort aus ist es bis zu Porcupine Tree nicht weit, deren Inspiration vor allem zum Ende der Scheibe hin immer schwieriger von der Hand zu weisen ist.
Aufgrund dieser oft divergenten Assoziationen - nicht zu vergessen, dass FERVENT MIND gerne auch mal klassische Prog-Ära anklingen lassen wie im Zweiteiler 'Disappearing Into the Masses' - bleibt "Tranquilize" eigentümlich abstrakt, und die Band als solche unnahbar.
FAZIT: FERVENT MINDs jüngstes Werk bietet abgesehen von stilistischem Weitblick, der sich in einem nicht immer völlig homogen vernähten Sound-Patchwork äußert, auf seine unterkühlte Art zu wenige Angriffsflächen, um sich emotional daran festhalten zu können, doch wer seinen Prog Rock gern auf Distanz hält, dürfte seine nüchterne Freude an "Tranquilize" haben. Achtung jedoch, der Titel lässt sich durchaus auch als Warnung auffassen. Kaffeetrinken hilft …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- A Series of Fragments
- Torrid
- Sleeping Strange
- Crystal
- Runaray Bride
- All Sounds Muted
- Disappearing Into The Masses Part 1
- Disappearing Into The Masses Part 2
- Tongues
- Fervent
- Strain
- Tranquilize (2019) - 9/15 Punkten
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