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Fettes Brot: Was wollen wissen (Review)
Artist: | Fettes Brot |
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Album: | Was wollen wissen |
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Medium: | Buch | |
Stil: | Buch / Humor |
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Label: | Rohwolt | |
Spieldauer: | 224 Seiten | |
Erschienen: | 22.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Wer in Norddeutschland regelmäßig die Radiosender NDR und Bremen 4 einschaltet, kennt "Was wollen wissen", die Sendung der Hip-Hopper FETTES BROT, in der einmal pro Woche allerlei Kurioses diskutiert wird. Der Humor, den die Protagonisten in ihrer "Sprechstunde" an den Tag legen, tröstet bereits seit fünf Jahren über die Dürreperiode hinweg, die in musikalischer Hinsicht bei ihnen herrscht.
Umso schöner, dass man die Höhepunkt der Show nun in kompilierter Form nachlesen kann. Das Buch dazu enthält nämlich ausgesuchte "philosophischen" Betrachtungen, derer sich König Boris, Björn Beton und Doktor Renz im Lauf der Zeit angenommen haben. Dazu gehören Alltagsfragen, die man sich aufgrund ihrer Plumpheit gemeinhin nicht zu stellen traut, und in der Tat Grundsätzliches, das im Radio zu diskutieren eigentlich unerhört ist (Sind Menschen naturgemäßmonogam oder polygam?). Ferner geben die Musiker Ratschläge zum Anbaggern des anderen Geschlechts und tun sich wie in ihrem musikalischen Schaffen als überragende Sprachjongleure bzw. Wortspieler hervor.
Klar, häufiger als nicht driftet die Chose ins Alberne ab, und was in einer gehörten Konversation sofort zündet, liest sich Schwarz auf Weiß manchmal schnöde. Nichtsdestoweniger wurden wahrscheinlich wirklich die mehr oder weniger besten Momente gesichtet und transkribiert, was das Management der Gruppe gemeinsam mit N-Joy-Moderatorin Anne Raddatz übernahm, komplett mit Klugscheißereien im Austausch der Jungs mit dem zuhörenden respektive anrufenden Publikum.
Wer da als Leser nicht mitlacht, ist endgültig von dummdeutscher Humorlosigkeit zerfressen worden, denn selbst wenn sich das Trio in unappetitliche Gefilde wagt, sackt es nicht etwa auf Mario-Barth-Niveau ab. Irgendwie ist das Ganze am Ende doch konstruktiv und quasi so zeitlos wie Heinz Erhardt in seinen goldenen Jahren.
FAZIT: Mit "Was wollen wissen" entführen FETTES BROT kurzweilig nach Absurdistan. Was der Dreier während der letzten fünf Jahre in jeweils einer Stunde im Radiostudio an Anrufen entgegengenommen, gibt das Buch in klassischer Interviewform (Frage-Antwort) wieder, leicht lesbar und oft überhaupt nicht so geistlos, wie man erwartet hätte. Auf die im Programm zwischendurch gespielte Musik muss man natürlich verzichten, doch dafür gibt's ja demnächst eine neue Platte des Trios.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 224 Seiten
- Was wollen wissen (2019)
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