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Frances Cone: Late Risers (Review)
Artist: | Frances Cone |
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Album: | Late Risers |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Singer-Songwriter |
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Label: | Living Daylight / Thirty Tigers / Alive | |
Spieldauer: | 33:59 | |
Erschienen: | 18.01.2019 | |
Website: | [Link] |
Christina Cone meldet sich nach knapp sechsjähriger Studioauszeit ("Come Back", das Debüt von FRANCES CONE, erschien 2013) mit einem Album zurück, auf dem die in Nashville im US-Bundesstaat Tennessee ansässige Künstlerin in kaum einer halben Stunde verdichtet, was auf dem Einstand ihres Projekts noch etwas zerfranst wirkte.
Stilistsch sind FRANCES CONE dem neo-souligen Indie Pop treu geblieben. Was seinerzeit als zwielichtiger Spotify-Streaming-Hype begann, weist bereits jetzt jene Tiefe und Reife auf, die man von auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Künstlern schätzt. Diesbezüglich überrascht dann auch der thematische Überbau von "Late Riser" wenig, denn es handelt sich um ein Album übers Innehalten und - im wahrsten Sinn des Titels - Zu-sich-Kommen.
Der kreative Kopf und ihre Mitstreiter haben sich Zeit genommen, wobei sie keine offensichtlichen Einflüsse zu verarbeiten suchten, auch wenn das Ergebnis natürlich doch nicht in einer Blase existiert. Namen zum Vergleich zu nennen ist an dieser Stelle aber müßig; dass sich das federführende Duo seit je sowohl von klassischer Musik als auch Gospel inspirieren lässt, wissen Eingeweihte und nun auch Unbedarfte.
Die Pianistin und Sängerin, die in einer religiösen Künstlerfamilie aufwuchs, und ihr musikalischer Partner, der zum Bassisten konvertierte Drummer Andrew Doherty, sind aus New York fortgezogen, was man ihrer aktuellen Musik womöglich auch anhört. Schon der stoische Opener 'Wide Awake' drückt mit seinem sehnsüchtigen Refrain Cones Wunsch danach aus, dass ihre Gedankenmühlen endlich stillstehen, und so eindringlich, wie sie auch im weiteren Verlauf schmachtet, wünscht man ihr das auch ganzem Herzen.
Ansonsten ist "Late Riser" ein buchstäbliches Wechselbad der Gefühle, an dessen Enden jeweils das euphorische Liebeslied 'Failure' und das gespenstische 'Easy Love' stehen. Das versöhnliche Finale 'All Along' greift dann das Hauptmotiv der Single 'Arizona' wieder auf, um den Kreis zu schließen, was den Eindruck von Durchdachtheit, den FRANCES CONE vom ersten Stück an vermitteln, nur bestätigt.
FAZIT: Auf ihrem Feld stehen FRANCES CONE spätestens jetzt praktisch alleine da. "Late Riser", das im Laufe dreier Jahre ausgearbeitet und eingespielt wurde, vereint zeitgenössisches Liedermachertum mit kunstvollen Pop-Kniffen und einer Stimme, die unter die Haut geht, weil ihre Besitzerin wenig zurückhält und trotzdem nicht zum Tränendrücker verkommt. Am Ende spendet die Scheibe sogar Kraft, statt zum Rückzug ins eigene Innere zu animieren.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Wide Awake
- Failure
- Unraveling
- Late Riser
- All for the Best
- Arizona
- Easy Love
- Waterline
- Over Now
- All Along
- Late Risers (2019) - 12/15 Punkten
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