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Kelsey Waldon: White Noise White Lines (Review)
Artist: | Kelsey Waldon |
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Album: | White Noise White Lines |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Country / Americana |
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Label: | Oh Boy / Thirty Tigers | |
Spieldauer: | 33:54 | |
Erschienen: | 04.10.2019 | |
Website: | [Link] |
Kurz nach dem Abschluss ihres Studiums haute KELSEY WALDON rasch eine Reihe von Songs heraus, die sie begleitet von Live-Auftritten der breiten nordamerikanischen Öffentlichkeit vorstellten. Mit ihrer charakteristischen Näsel-Stimme und gefälligen Country-Stilblüten im Repertoire etablierte sich die junge Frau rasch über die Szene hinaus im Mainstream, wobei sie jedoch eine Achterbahnfahrt im Privaten erlebte und zurückrudern musste. Der Nachfolger ihres Einstands erscheint nun erst nach drei Jahren Studiopause und zeigt eine in vielerlei Hinsicht reifere Musikerin.
Die selbstbewussten Hymne 'Anyhow' stellt als anfängliche Durchhalteparole die Weichen für eine Reihe von Liedern, die sich bis zu einem gewissen Grad als frühe Lebensbeichte verstehen lassen. Waldon bleibt sich stilistisch treu, schöpft aber mehr aus ihrem persönlichen Umfeld (höre die eingebundenen Smartphone-Aufnahmen von u.a. ihrem Vater und einer Angehörigen des Chickasaw-Stammes) als wie zuvor recht klar erkennbaren Idolen innerhalb des Genres und aus dem weiteren Singer-Songwriter-Milieu.
Die 30-Jährige pendelt folglich zwischen traditionellen Lagerfeuer-Balladen wie 'Lived and Let Go' mit minimalistischen Arrangements (Vocals und Gitarre, mehr nicht) und soft-rockig gestrickten Nummern mit durchweg nachdenklichem, aber zuversichtlichen Grundton, was vor allem für die historisch inspirierte Steel-Guitar- und Fiddle-Schunkelei 'Black Patch' gilt.
Am Ende steht mit einer selbstbewussten Interpretation von Ola Belle Reeds 'My Epitaph' ein Track zum Sich-Fallenlassen, der auf Waldons neugefundene Ausgeglichenheit hindeutet, ohne dass man nach der bis hierher vergangenen halben Stunde denken müsste, sie sei in bereits satt. Wäre angesichts ihres Alters auch bedauernswert …
FAZIT: Auf "White Noise White Lines" schraubt KELSEY WALDON den Country-Anteil zugunsten von mehr Eigensinn herunter und gewinnt auf voller Linie. Als vom Kirchengesang geschulte Emporkömmling der dichtbevölkerten nordamerikanischen Liedermacher-Szene siedelte die Multi-Instrumentalistin zwar der Karriere zuliebe mit 19 nach Nashville um, hat es aber mittlerweile nicht mehr nötig, irgendjemandes Ruf zu folgen … denn Tradition ist nicht nur, was andere vorgemacht haben, sondern auch etwas, das man individuell in die Zukunft trägt.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Anyhow
- White Noise, White Line
- Kentucky (Interlude)
- Kentucky, 1988
- Lived and Let Go
- Black Patch
- Run (Interlude)
- Run Away
- Sunday's Children
- Very Old Barton
- My Epitaph
- White Noise White Lines (2019) - 11/15 Punkten
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