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Otherwise: Defy (Review)
Artist: | Otherwise |
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Album: | Defy |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Alternative Rock / Pop |
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Label: | Mascot / Rough Trade | |
Spieldauer: | 36:46 | |
Erschienen: | 08.11.2019 | |
Website: | [Link] |
Die Brüder Adrian (Leadgesang) und Ryan Patrick (Gitarre, Gesang) spielen bereits seit 2003 unter dem Namen OTHERWISE zusammen, haben aber über die USA hinaus keine durchschlagenden Erfolge gefeuert. Das mag daran liegen, dass etwa in Europa niemand mehr handelsübliche Arena-Beschallung der überlebensgroßen Sorte braucht; die Mischung der Gruppe, die aus dem Alternative- und Hardrock der 1990er kommt (der Frontmann nennt namentlich Faith No More, Stone Temple Pilots und Third Eye Blind), was ihre Einflüsse angeht, hat im Laufe vierer hochgelobter Alben immer mehr Pop-Stilmittel in ihren Sound eingebunden und scheut sich mittlerweile auch nicht mehr vor AutoTune-Effekten, um nur ein Beispiel zu nennen.
Obendrein wirkt "Defy" nun aufgrund nahezu durchweg elektronischer Unterfütterung artifiziell symphonisch. Die Musik ist im Kern und hinsichtlich der Stimmung, die OTHERWISE damit verbreiten, allerdings identisch zu vergangenen Ergüssen des Quartetts geblieben. Der Groover 'Don’t Even' und der Ohrwurm 'Ain’t Done Yet', der Kopfnicker 'Money' verkörpern die in den Vereinigten Staaten übliche Radio-Ware geradezu mustergültig, komplett mit abwechselnd die Massen mobilisierenden und verhalten bzw. oberflächlich gesellschaftskritischen Texten, wie sie schon den hymnischen 2011er Hit 'Soldiers' im Guten wie Schlechten auszeichneten
Die Gruppe aus Las Vegas bleibt aus diesem Grund über die gesamte Spielzeit hinweg mehr oder weniger unnahbar. Die Gefühle, die Adrian hervorkehrt, wirken meistens aufgesetzt, falls nicht gerade wie im leicht wehmütigen 'Crossfire' oder während des abschließenden 'Unbreakable' in der Tradition von StainD auf die Pathos-Drüsen gedrückt wird. OTHERWISE haben eben mit zig Branchen-Schwergewichten von Mötley Crüe bis zu Stone Sour auf den Brettern gestanden und wissen deshalb, wie man ein zum Feiern gekommenes Publikum begeistert.
FAZIT: Wer modernen Stadionrock ohne viel Tiefgang respektive schlichtes Heavy-Entertainment mag, ist mit OTHERWISEs neuer Platte gut bedient. Wer die Band noch nicht kennt: Die Videos zum Album-Opener 'Bad Trip' sowie zur Single 'Lifted' finden sich leicht im Netz, um einen Eindruck zu erhalten.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Bad Trip
- Money
- Crossfire
- Lifted
- Picking at Bones
- Ain't Done Yet
- Goliath
- Don't Even
- Fame and Miss Fortune
- Unbreakable
- Good Fight
- Defy (2019) - 9/15 Punkten
- Gawdzillionaire (2023) - 12/15 Punkten
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