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Seven That Spells: The Death And Resurrection Of Krautrock – The Trilogy (Review)

Artist:

Seven That Spells

Seven That Spells: The Death And Resurrection Of Krautrock – The Trilogy
Album:

The Death And Resurrection Of Krautrock – The Trilogy

Medium: 3 CDs
Stil:

Krautrock, Psychedelic Wall Of Sounds, Trancerock

Label: Sulatron Records/Cargo
Spieldauer: 154:17
Erschienen: 12.04.2019
Website: [Link]

Seit nunmehr 16 Jahren huldigt das psychedelische Trio SEVEN THAT SPELLS aus Kroatien dem Krautrock und mit dieser Trilogie ganz speziell dessen „Tod und Wiederauferstehung“. Nicht immer bewiesen sie dabei ein zielsicheres, feines Händchen, wie beispielsweise im sich in langweilenden Wiederholungen verlierenden zweiten Teil dieser Trilogie – kurz „IO“ benannt – aber zugleich kamen hierbei auch absolute Höhenflüge ihrer krautrockigen Identität, wie auf dem letzten Teil „Omega“, heraus! Denn mit „Omega“ klingen SEVEN THAT SPELLS wie eine atmosphärisch sehr spannende Fusion von MOGWAI plus LED ZEPPELIN und MOTORPSYCHO plus HAWKWIND.
Aber auch der „Trilogy“-Beginn mit „Aum“ klang sehr vielversprechend, selbst wenn der erste Teil weniger Kraut- und viel mehr Stoner-Rock-mäßig ausfiel und mit dem fast 20 Minuten langen Titeltrack die Rock-Latte verdammt hoch legte. Zu hoch jedenfalls für den folgenden Teil der dann aber mit dem letzten Teil noch unerwartet einen draufsetzt.

Nun also fasst „The Trilogy“ alle drei zuvor im Laufe von gut acht Jahren von 2010 bis 2018 erschienenen Alben – als da wären „AUM“ (2010), „IO“ (2014) und „OMEGA“ (2018) – in einer Box zusammen, wobei der letzte Teil der Trilogie bereits das insgesamt 12. Studioalbum von SEVEN THAT SPELLS ist.

Dass sich die kroatischen Power-Jungs recht mythisch (oder vielleicht auch ironisch) unter ihrer Selbstbeschreibung eine eigenartige Kategorisierung verpassen, lässt zugleich einen guten Eindruck auf die seltsam verschachtelten, so unberechenbaren Musik-Visionen ihres wiederauferstandenen Krautrocks zu: „Wir sind die Hunde der westlichen Jazz-Gesellschaft, die nach Drogen suchen und dabei moderne, aggressive und psychedelische Klangwände errichten, welche auch auf Polymetrie und gelegentlichen Wikinger-Begräbnisriten basieren. SEVEN THAT SPELLS stammen aus dem 23. Jahrhundert, in dem die Rockmusik längst krepiert ist und kehren nun in eine Zeit zurück, in der die letzte Chance besteht, diese tragische Entwicklung zu verhindern.“

„The Trilogy“ ist bei dieser Rückkehr ihre Waffe im Kampf gegen den sich überall breitmachenden Pop-Mainstream und der Idiotie unserer alltäglicher Retorten-Musik, die wohl, wenn wir den psychedelischen Kroaten aus der Zukunft Glauben schenken, endgültig in ein paar hundert Jahren zum Tod der Rockmusik führen wird.
Und spätestens wenn wir das absolute postrock-psychedelische Highlight der drei Teile, das zudem Erinnerungen an CAN zu wecken vermag, „Future Lords“, auf „Omega“ hören, dann wissen wir, dass die (Kraut-)Rockmusik auch in hundert Jahren noch eine echte Chance hat! Besonders gut macht sich dabei natürlich auch der herrliche „Careful With That Axe, Eugene“-Schrei, der seinen floydianischen Vorbildern verdammt nahe kommt: „Ahhhhhhhhhhhaaaahhhhhhhahhhhahhhahh!“

Die Entwicklung der Band vom kleinen, beschaulichen Power-Trio hin zu einer an Gigantomanie kaum zu übertreffenden Musik-Institution, bei der über die letzten Jahre mehr als 60 verschiedene Musiker bei ihren Konzerten oder Studioaufnahmen mitwirkten, zeigt bereits, wie beachtlich der kreative Schub und der Mut zu unterschiedlichsten Experimenten ist. Am ausdrücklichsten spiegelt sich diese Entwicklung nun in der über Jahre hin vollendeten Trilogie von „The Death And Resurrection Of Krautrock“ wider. Im Underground erarbeiteten sich SEVEN THAT SPELLS so bereits eine beinharte Fangemeinde, die sie mit ihrem eigentlichen Musik-Motto jedes Mal zu überzeugen und beglücken versuchen: „Kompromisslosigkeit, Intensivität, Virtuosität und Chaos!“

Wer Musik auf dieser Basis und zwischen Psyche, Space sowie Kraut liebt, offen für verrückte und weniger verrückte, vertrackte, aber manchmal auch sich etwas dahinziehende Rhythmen und intensiver Leidenschaft, die auch vor Growls und brettharten Riffs nicht zurückschreckt, der sollte sich umgehend mit SEVEN THAT SPELLS und ihrer bei Sulatron Records erschienenen „The Trilogy“ auf eine musikalische Reise in die Zukunft begeben – denn es gilt ab sofort den Tod des Krautrocks zu verhindern, damit wir nicht irgendwann daran scheitern, dessen Wiederauferstehung zu vollenden. SEVEN THAT SPELLS treten dabei nicht mit irgendwelchen Laser-Schwertern, sondern einer gewagten Rockmischung, der sie selbst den Titel „Psychedelic Wall Of Sounds“, aber auch „Trancerock“ verpassen, an. Ein FAZIT hoffentlich für die Ewigkeit und nicht für eine Zukunft, in der wir den mainstreamig gestreamten Tod jeglicher Rockmusik betrauern müssen.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2768x gelesen, veröffentlicht am )

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10 Punkte
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Tracklist:
  • CD 1 – AUM (60:04):
  • In
  • Aum
  • Zero
  • Rock ist Krieg
  • Out
  • CD 2 – IO (47:15):
  • In II
  • IO
  • One
  • Burning Blood
  • Out II
  • CD 3 – OMEGA (46:48):
  • In III
  • Omega
  • Chronos
  • Future Lords
  • Out III

Besetzung:

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