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Single Mothers: Through A Wall (Review)

Artist:

Single Mothers

Single Mothers: Through A Wall
Album:

Through A Wall

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Post Hardcore, Punk

Label: Big Scary Monsters/Alive/The Orchard
Spieldauer: 31:39
Erschienen: 01.02.2019
Website: [Link]

„Das Album ist so gut, es half mir dabei, meinen Job zu kündigen!“
Genau das schreibt ein Freund von „Through A Wall“ der Londoner Post-Hardcore-Band SINGLE MOTHERS unter deren Bandcamp.
Und irgendwie kann man ihn verstehen bei all dem Aggro-Potenzial und den unendlichen Schrei-Gewittern, die wirklich jede Mauer zum Einsturz bringen können. Bleibt nur zu hoffen, dass der Arbeitnehmer nicht in dieser Form seinem Arbeitgeber gegenübergetreten ist, sondern seine Wut erst so richtig beim Hören von „Through A Wall“ rausgelassen hat.

Ein Album, das jedenfalls verdammt wütend klingt und ordentlich Hiebe verteilt, welche mitunter fast die Trommelfelle platzen lassen, erwartet nicht nur die alleinerziehenden Mütter, wenn sie „Through A Wall“ auflegen, sondern auch die sturzbesoffenen Väter, die ähnlich wie der Kopf hinter SINGLE MOTHERS – Drew Thomson – noch vor kurzem jedes Album im trunkenen Zustand hervorbrachte. Doch auf der aktuellen LP waren die Zeiten vorbei und Thomson erstmals trocken. Trotzdem hat man den Eindruck, er ist seitdem noch ein bisschen wütender geworden als auf den zwei vorherigen Alben. So als würde ihn noch immer der „Cold Turkey“ plagen: „Das war auf jeden Fall das schwierigste Album, das ich je geschrieben habe, aber auch das schnellste, das erstmals in einer Zeit entstand, in der ich trocken bin und der Alkohol mich ausnahmsweise mal nicht zum Schreiben inspiriert hat. Es fühlt sich so an, als hätte ich einen Wendepunkt in meinem Leben erreicht, was es irgendwie zu einem viel persönlicheren Album macht.“
Der Song „Switch Off“ scheint sich dann auch genau mit all seinen Problem auseinanderzusetzen. Wie befreie ich mich von meinen inneren Qualen und diesem Lucifer, der meinen Kopf bewohnt und keine guten Absichten verfolgt. Da fehlt noch immer der Ausschalter. Und dann kommt immer wieder diese Wut ins Spiel, aber auch Trauer über zerstörte Beziehungen und persönliche Missgeschicke.

„Tan Line (Like Passing Through A Wall)“ klingt darum auch wie ein geiler Punk-Song mit leicht psychedelischer Schlagseite und bildet so ein beinahe entspanntes Gegenstück zu all der Post-Hardcore-Wut der restlichen Songs.
Wobei … auch „Stoic / Pointless“ und „Across The Couch“, die mit einer Laufzeit von über 3 Minuten zu den „Longtracks“ des Albums zählen, fahren die wilde Schrei-Drum-Gitarren-Orgie etwas zurück und lassen dem Hörer ein wenig Zeit zum Atemholen, um dann mit „Dog Parks“ und „Switch Off“ wieder ordentlich Dampf ablassen zu können.

Wut, Wut, Wut – das ist aber in erster Linie das musikalische Schmiermittel von „Through A Wall“, sodass selbst Drew Thomson ein wenig in Erklärungsnot kommt und folgende Hintergründe zu dem Mauerfall-Album offenbart: „Auf dem Album habe ich versucht, meinen schwarzen Humor mit der Realität, die uns tagtäglich umgibt, zu verknüpfen. Und das auf eine Art und Weise, welche die Songs traurig und lustig und hoffentlich auch interessant macht – aber natürlich nicht super-albern. Ich verstehe, dass man in einer Zeit, in der jeden Tag nur krasse Scheiße passiert, auch mal etwas Positives in der Musik braucht und warum genau das wichtig für uns ist. Doch jedes Mal, wenn ich einen positiven Song schreibe, klingt er irgendwie falsch und erfunden. Manchmal muss man dem Ganzen einfach entgegentreten und darüber lachen oder einfach so lange die Augen verdrehen, bis es vorbei ist. Näher komme ich einem positiven Song einfach nicht.“

FAZIT: Es ist ein wütendes und zugleich das härteste Album der SINGLE MOTHERS geworden, das erstmals ohne den massiven Einfluss von Alkohol entstand. Auf „Through A Wall“ gibt‘s Post Hardcore mit einigen Punk-Ausflügen zu hören, bei dem keine musikalischen Gefangenen gemacht werden. Nichts für Weicheier – hier geht‘s direkt mit jeder Menge Geschrei und dem Kopf durch die Wand!

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 2427x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 11 von 15 Punkten [?]
11 Punkte
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Tracklist:
  • Seite A (16:18):
  • Marathon (2:40)
  • 24 / 7 (2:30)
  • Dog Parks (1:34)
  • Switch Off (1:24)
  • Catch & Release (1:38)
  • Engine (2:45)
  • Stoic / Pointless (3:47)
  • Seite B (15:21):
  • Web (1:54)
  • Across The Couch (3:03)
  • Big Scar (1:47)
  • --- (0:17)
  • Tan Line (Like Passing Through A Wall) (2:18)
  • Signs (2:13)
  • Evidence Locker (3:49)

Besetzung:

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