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Sinmara: Hvísl Stjarnanna (Review)
Artist: | Sinmara |
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Album: | Hvísl Stjarnanna |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Ván / Soulfood | |
Spieldauer: | 42:31 | |
Erschienen: | 08.03.2019 | |
Website: | [Link] |
Nun da "black metal from Iceland" als Gütesiegel angesehen wird, steht einem neuen Trend nichts mehr im Weg, und es gilt, die Spreu umso aufmerksamer vom Weizen zu trennen. Wenn sich Ván jedoch einer Band woher auch immer annehmen, darf man mindestens gehobene Güteklasse erwarten - und die bieten auch SINMARA.
Schließlich handelt es sich bei dem Quintett nicht um frisch schwarz-weiß oder andersfarbig herausgeputzte Newcomer, sondern um eine seit 2013 existierende Band, die MLP 2014 mit dem starken Langspieler "Apothic Womb" debütierte, zwei Splits stemmte (ein Vinyl mit Misþyrming und ein Tape zusammen mit Sortilegia, II sowie Almyrkvi) und kürzlich die Mini-LP "Within the Weaves of Infinity" einreichte, die gespannt auf “Hvísl Stjarnanna” machte.
Der Zweitling, auf dem sich die Gruppe in mythologischen Kontexten mit Sirenen und Gespenstern auseinandersetzt, könnte kaum typischer für die Region klingen, aus der er stammt: kalt im Sinne der norwegischen Anstifter der zweiten Genre-Welle zu Beginn der 1990, urwüchsig und oft am Rande der Zerfaserung wie die meisten Landsleute von SINMARA, aber zum Glück für sie dennoch mit einer eigenen Note versehen.
Im Vergleich mit beispielsweise den erwähnten Misþyrming agiert die Combo kontrolliert, wenn auch selten gezügelt, und hebt ihre Melodien aus jenem meistens verwaschenen Klangwust heraus, den andere Zeitgenossen aufwirbeln. Der Bass bleibt deutlich vernehmbar und eine tragende Säule des Sounds von SINMARA, der Gesangsvortrag hat wenig mit überdrehtem Geschrei gemein, sondern beläuft sich auf heiseres Grollen auf Englisch wie Isländisch gleichermaßen.
Das Interessante an “Hvísl Stjarnanna” ist die stilistische bzw. dynamische Kurve, auf der die Tracks verlaufen. Bis zum gereadezu entrückten 'Úr Kaleik Martraða' erinnert die Atmosphäre zusehends an verträumte Post-Blackies, auch wen sich SINMARA wohlweislich vom Kitsch fernhalten, und die verspielte Gitarrenarbeit ist auch über Genre-Grenzen hinaus zum Zungenschnalzen.
Dass diese Mischung richtiggehend innovativ wirkt, ohne dass SINMARA die Basis verprellen würden, ist eine reife Leistung und macht die Scheibe zu einer Pflichtveröffentlichung in Sachen Schwarzmetall 2019
FAZIT: Ein Vorzeige-Black-Metal-Album für die kommenden Monate, das nicht mit seinem Herkunftsland verschlagwortet werden muss, um für stark befunden werden zu dürfen.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Apparitions
- Mephitic Haze
- The Arteries of Withered Earth
- Crimson Stars
- Úr Kaleik Martraða
- Hvísl Stjarnanna
- Hvísl Stjarnanna (2019) - 13/15 Punkten
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