Partner
Services
Statistiken
Wir
The Sonic Dawn: Eclipse (Review)
Artist: | The Sonic Dawn |
|
Album: | Eclipse |
|
Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Psychedelic Rock |
|
Label: | Heavy Psych / Cargo | |
Spieldauer: | 37:23 | |
Erschienen: | 01.02.2019 | |
Website: | [Link] |
Mit ihrem dritten Album bestätigen THE SONIC DAWN ihren Status als Nachlassverwalter von Baby Woodrose endgültig. Das junge Trio aus Mitgliedern, die sich bereits von Kindesbeinen an kennen (spürbar blindes Verständnis untereinander inbegriffen), haben ihre Landsleute in puncto Sixties-Authentizität und auch rein qualitativ, was das Songwriting angeht, längst übertrumpft, aber "Eclipse" ist andererseits keineswegs eine Leistungsschau.
Die Gruppe bleibt freilich bei im Grunde genommen nicht originellen Psychedelic Rock wie aus jenem Lehrbuch, dessen erste Seite gegen Ende des besagten Jahrzehnts beschrieben wurden, und orientiert sich dabei logischerweise an Acts von der US-amerikanischen Westküste, komplett mit Schweineorgel und Jingle-Jangle-Gitarren ('No Chaser', der aktuelle Vorzeigetrack für den Stil der Dänen), wobei Frontmann Emil Bureau mitunter fast zwangsläufig auch das eine oder andere Hendrix-artige Lick einbaut.
Ansonsten gestaltet sich das Hörerlebnis recht poppig, dies aber im besten Beatles bzw. - um vor Ort an der Geburtststätte der Hippies zu bleiben - Beach Boys, auch wenn zum ultimativen Glück deren fulminanter Satzgesang emuliert werden müsste. Andererseits sind THE SONIC DAWN von jeher basischer aufgestellt und verstehen sich eher als wenn nicht dreckige, so jedoch mindestens ein bisschen schmierige Garagen-Rocker, die mit dem plärrend laut treibenden 'Psychedelic Ranger' und dem zarteren 'Circle Of Things' die "extremsten" Auswüchse der Platte dicht hintereinander platziert haben
Diesen beiden Nummern gegenüber stehen das verkiffte 'The Stranger' und das Western-kompatible 'Opening Night', die ein ebenso großes Hit-Potenzial besitzen wie der ganze Rest - nicht zuletzt aufgrund ihrer Kürze, denn die Marke von vier Minuten wird in keinem Fall geknackt. Dabei haben die drei jungen Herren ein ganzes Jahr lang an den insgesamt 13 neuen Songs gearbeitet, denen wiederum mehr als dreimal soviele kompositorische Rohbauten zugrunde lagen. Das nennt man dann wohl einen rigorosen Shit-Filter …
Im Übrigen handelt es sich um eine reine Analogaufnahme (hört man!) mittels alter Tonbandmaschinen unter Produzent Thomas Vang, der u.a. auch schon Pink Floyds Roger Waters im Studio betreute. Die Master-Tapes wurden dann in Schweden angefertigt und in der Londoner Abbey Road für den Vinylschnitt aufbereitet, also schnalzen Vintage-Fans hier mit der Zunge.
Noch was zur Gesamtatmosphäre … die griffigen Tracks wirken dennoch unverbindlich - dunstig irgendwie und zugleich wie angedeutet filmreif, was man heute eigentlich so gut wie gar nicht mehr auf derart unironische Art geboten bekommt. So gesehen ist die Scheibe ergo schon wieder einzigartig.
FAZIT: "Eclipse" ist THE SONIC DAWNs vorläufiges Meisterwerk und die denkbar anschaulichste Demonstration dessen, was geschieht, wenn eine neue Generation alle musikalischen Entwicklungen außer Acht lässt, die nach dem Stil, den sie für sich auserkoren haben, bis zur Gegenwart folgten. Weltfremder und mehr aus der Zeit gefallen geht nicht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Forever 1969
- Psychedelic Ranger
- The Stranger
- No Chaser
- Opening Night
- Circle of Things
- On the Edge of Our Time
- Christiania
- The Last Page
- Love Bird
- To Change Who We Are
- Islands in Time
- Towards the End
- Eclipse (2019) - 12/15 Punkten
- Enter The Mirage (2020) - 13/15 Punkten
-
keine Interviews