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Torgeir Vassvik: Gákti (Review)
Artist: | Torgeir Vassvik |
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Album: | Gákti |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Sami-Jazz-Minimal-Rock-World-Mix |
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Label: | Heilo / Grappa Musikkforlag AS / Galileo | |
Spieldauer: | 56:21 | |
Erschienen: | 07.06.2019 | |
Website: | [Link] |
TORGEIR VASSVIK ist ein norwegischer Sami-Musiker und zugleich Grenzgänger zwischen den verschiedensten Musikstilen, bei denen im Mittelpunkt seine Stimmakrobatik, größtenteils dem einzigartigen Oberton-Gesang der Sami, auch Joik genannt, steht.
Mit seinem aktuellen Projekt, welches diesmal nur unter seinem Nachnamen VASSVIK fungiert, schafft Torgeir gemeinsam mit zwei Geigern und einem Sounddesigner sowie Gitarre, Rahmentrommel, Electronics, die er selber spielt, arktischen Avantgarde-Jazz, der kaum zu beschreiben ist. Mal pure Improvisation mit frei-jazzigen Elementen, dann wieder hart rockende, elektronisch unterkühlte Rhythmen oder weltmusikalische Ausflüge, bei denen die animalische, hypnotisierende Stimme des Bandleaders im Mittelpunkt steht, aber auch klassisch anmutende Streicher-Passagen bestimmen die ungewöhnliche Musik auf „Gákti“.
Seit seinem Debüt-Album „Saivu“ aus dem Jahr 2006 hat VASSVIK seinen sehr eigenständigen Musik-Weg beschritten, der seinen bisherigen Höhepunkt in dem sehr breit instrumentierten 2009er-Album „Sapmi“ fand, an dessen Qualität das aktuelle Werk nicht ganz heranreicht, obwohl es vieles von den Klangspielereien des Vorgängerwerks besitzt.
Alle Kompositionen auf „Gákti“ stammen ausschließlich von TORGEIR VASSVIK, die als Grundlage der Musik dienen, dann vom Trio aufgegriffen und mitunter improvisatorisch verändert werden. Trotzdem verlieren sie nie den roten Kompositionsfaden aus dem Blick. So entstanden zehn Trio-Stücke, die durch sechs Interludien, die Torgeir im Alleingang einspielte, miteinander verbunden wurden.
Auf „Whipped“ kann der Hörer sich ganz besonders von der Stimmvielfalt VASSVIKs in seinen Bann ziehen lassen. Beim Joik wird nicht über ein Subjekt gesungen, sondern man ist selbst eine Art von A-Capella-Subjekt, das über eine Verengung der Stimmbänder unglaubliche Töne erzeugt. Die Sami begleiteten ihren Gesang nur mit traditionellen Instrumenten. VASSVIK aber fügt ihnen eine moderne Instrumentierung hinzu, ohne je auf traditionelles Instrumentarium zu verzichten und entwickelt auf diese Weise seine ganz eigene Tradition.
Auch bezieht er sich in seinen oft sehr kraft-, aber auch gefühlvollen Songs auf die Traditionen der Sami-Musiker, singt über Freundschaft, Vereinigung und die Weltanschauungen der Ureinwohner und immer wieder die Faszination von Natur und Tierwelt, z.B. den Orca-Wal oder das Treibholz, das an Land gespült wird und welches die Sami zum Bau ihrer Hütten verwenden. Sogar gegen die Unterdrückung der Frau, die schon viel zu lange von Religionen und patriarchischen Strukturen unterjocht wird, macht er sich stark. Und über allem schwebt seine Angst um die Umwelt, welche immer mehr von den modernen Lebensformen zerstört wird, was er unerbittlich in „Voodoo Agains Arctic Oil Drilling“ zum Ausdruck bringt.
Erstmals kümmerte sich VASSVIK auch ausschließlich in Eigenregie um die Produktion des Albums. So als wolle er endgültig sein ganz spezielles Musikkunstwerk schaffen, das mehr hinterlässt als ein paar Klänge und Rhythmen. Mit „Gákti“ ist es ihm gelungen – keine Frage.
FAZIT: Mit seinem arktischen Indie-Avantgarde-Trio VASSVIK setzt der experimentelle Sami-Künstler TORGEIR VASSVIK seine von Joik und Vokalakrobatik geprägte Musikkunst, die der Tradition der Sami genauso wie der Moderne huldigt, fort und vereint darin Folk, Jazz, Traditionelles, Elektronisches, Rockiges und vieles mehr.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Dudinka
- Geir Tore Holm
- Beaver In Red Wood
- At The Stone Desert
- Kåven
- Her Neck
- Father Is An Eagle
- Orca Angel Dust
- The Storm Is Coming In
- East
- Drifting Wood
- Whipped
- Voodoo Agains Arctic Oil Drilling
- Sister
- Sun In December
- Global Fever
- Gesang - Torgeir Vassvik
- Gitarre - Torgeir Vassvik
- Schlagzeug - Torgeir Vassvik
- Sonstige - Torgeir Vassvik (Igil, Birbyné, Munnharpe), Hans. P. Kjorstad (Geige), Rasmus Kjorstad (Octavgeige), Audun Strype (Sound Design)
- Sapmi (2015) - 12/15 Punkten
- Gákti (2019) - 11/15 Punkten
- Vassvik Solo – A Place Behind The Gardens Of The Houses. Báiki (2022) - 11/15 Punkten
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