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Conception: State Of Deception (Review)
Artist: | Conception |
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Album: | State Of Deception |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | Eigenvertrieb | |
Spieldauer: | 54:24 | |
Erschienen: | 03.04.2020 | |
Website: | [Link] |
Über 20 Jahre hat es gedauert, bis CONCEPTION mit einer weiteren LP zu Potte kamen, wobei die 2018 in eigener Regie herausgebrachte EP “My Dark Symphony” auf "State Of Deception" gespannt machte. Dass die Vorfreude berechtigt war, bestätigt nun das Album selbst.
Die Norweger lösten sich nie offiziell auf, doch die Auszeit dürfte ihrer chronischen Erfolglosigkeit auf der Melo-Metal-Schiene gewesen sein, denn abgesehen von Fernost interessierte sich während der 1990er, als CONCEPTION an den Start gingen, niemand für ihre Art von traditionellem Hardrock mit Prog- und über die Jahre hin immer weniger Metal-Einschlag. Letzterer ist auf "State Of Deception" (übrigens komplett via Crowdfunding finanziert) allerdings wieder dominanter, was die Platte zu einem idealen Einstieg für alle macht, die "beim ersten Mal" nicht dabei gewesen sind.
Zur Info für Unbedarfte: Roy S. Khan erlangte zwischenzeitlich mit den Amerikanern Kamelot im überschaubaren Maß internationalen Ruhm, Gitarrist Tore Østby erlebte ein kurzes wie atemberaubendes Hoch mit den CONCEPTION gar nicht so unähnlichen Ark, und Bassist Ingar Amlien gab sich mit dem Black-Death-Projekt Crest of Darkness seinem Hang zum Okkultismus hin.
Aber nun zur Sache: Nach dem Intro geht's in 'Of Raven And Pigs' nicht nur wegen präsenter Hammondorgel-Sounds deftig los. Die düstere Nummer setzt mit ihren bissig vorgetragenen Strophen und einem charakteristisch melodischen Refrain den Grundton für nahezu alles weitere, ehe 'Waywardly Broken' zunächst einmal als Rückgriff auf die mittlere Schaffensphase der Band kurz nach ihrem Vertragsabschluss mit dem deutschen Label Noise in den frühen 90ern zu begreifen ist.
Nachdem Khan einmal mehr seine Qualitäten als AOR-Crooner unter Beweis gestellt hat, folgt mit 'No Rewind' ein unverfälschter Power-Metal-Kracher im mittleren Tempobereich (später gelingt CONCEPTION in Form von 'She Dragoon' ein noch stärkerer), zu dem die anschließende Ballade 'The Mansion' mit viel Klavier und Streicher-Schmelz den nächsten Kontrast setzt. Sind die Refrains bislang gut bis sehr gut gewesen, verfügt 'By The Blues' vielleicht den besten des gesamten Albums, wobei das hämmernde Synthesizer-Motiv an gleich mehrere Stücke der beiden letzten Alben der Band vor ihrer vorübergehenden Auszeit erinnert.
Das halb orchestrale Drama 'Anybody Out There' dürfte sich der Frontmann von Kamelots Thom Youngblood abgeschaut haben, bloß dass CONCEPTIONs schwer in Worte auszudrückende, aber unleugbar seit je vorhandene eigene Note in jedem Ton durchscheint. Bleibt noch 'Feather Moves', die Single der vorangegangenen EP, in remasterter Version als stimmig schmeichelhafter Abschluss eines rundum starken Comebacks.
FAZIT: "State Of Deception" ist eine Lehrstunde in Sachen Progressive Melodic Metal, gehalten von Veteranen, die es spürbar wieder wissen wollen. Hoffentlich wird CONCEPTION auf dem "zweiten Bildungsweg" endlich jene Aufmerksamkeit zuteil, de sie vor der Jahrtausendwende nicht in gebührendem Umfang erhielten!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- In Deception
- Of Raven And Pigs
- Waywardly Broken
- No Rewind
- The Mansion
- By The Blues
- Anybody Out There
- She Dragoon
- Feather Moves (remastered)
- State Of Deception (2020) - 13/15 Punkten
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