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Dark Quarterer: Pompei (Review)
Artist: | Dark Quarterer |
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Album: | Pompei |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Cruz Del Sur / Soulfood | |
Spieldauer: | 47:03 | |
Erschienen: | 06.11.2020 | |
Website: | [Link] |
Ansprüche auf den imaginären Pokal für die düsterste traditionelle Metal-Platte des Jahres 2020 dürfen DARK QUARTERER mit ihrem achten Studioalbum mit Recht geltend machen. Dass sich die italienische Szene-Legende auf "Pompei" einer der schlimmsten Naturkatastrophen in der dokumentierten Geschichte widmet, war im Vorfeld zwar grundsätzliche die ideale Voraussetzung für im wahrsten Sinn epische Musik mit lauten Anschlägen auf der Gefühlsklaviatur, hätte aber ebenso nach hinten losgehen können.
Wer die seit den frühen 1980ern aktive Gruppe, von der nur noch Gianni Nepi (Bass, Gesang) und Paolo Ninci (Schlagzeug) als Gründungsmitglieder übrig sind, allerdings in den letzten zehn Jahren auf dem Schirm hatte, weiß um ihre besondere Gabe, nicht in übertriebenen Kitsch und klischiertes Pathos abzudriften. Das verhindern auch diesmal ihre tiefen Wurzeln im progressiven Hardrock sowohl Englands (Deep Purple, Uriah Heep) als auch ihrer Heimat (Il Balletto Di Bronzo, Semiramis oder Osanna).
Die dramatischen Bögen, die DARK QUARTERER im Verlauf ihrer Abhandlung über den Ausbruch des Vesuvs im Jahr 79 n. Chr. aufspannen, rauben schlichtweg den Atem. Bereits die knapp zehn Minuten des Openers 'Vesuvius' (der Vulkan, der Tausende Todesopfer forderte, wird im Rahmen von Perspektivwechseln innerhalb des Narrativs personifiziert und spricht selbst) packen dermaßen, dass niemand mit einem Funken emotionaler Anfälligkeit für die Wirkung von Musik kalt gelassen bleibt.
Zischende Orgeln, Jazz-Klavier walzende Doublebass-Parts und das ungeheuer charismatische Organ des Frontmanns von beinahe grollend bis hoch kreischend erzeugen eine Gänsehaut nach der anderen, und wer das Ganze nüchtern betrachten möchte, ergötzt sich an Songaufbauten der gleichermaßen kunstvollen wie lehrbuchmäßigen Art, etwa wenn ein entrückter Synth-Part während 'Welcome to the Day of Death' das Schicksal der Bewohner Pompejis zu relativieren scheint oder Gitarrist Francesco Sozzi in 'Plinius the Elder' Candlemass' berüchtigtes Gitarrendoppel im Alleingang in die Tasche zu stecken droht.
Sagenhaft. Fulminant. Die eingehende Beschäftigung mit dem Sachgegenstand durch Schriftsteller Alberto Angelas Buch "Pompeji – Die größte Tragödie der Antike" (2014, auf Deutsch 2016) und im Rahmen mehrere Besuche der Musiker zum historischen Schauplatz des Geschehens haben sich zweifelsohne ausgezahlt.
FAZIT: Als DARK QUARTERER ihr spätes Meisterwerk "Pompei" fertigstellten, wurde dessen Textkonzept im übertragenden Sinn unheimlich gegenwartsrelevant. Mutter Natur kann der ungebührlich überhöhten "Zivilisation" von jetzt auf gleich einen Strich durch die Rechnung machen, und wenn die Band einen Krater sprechen lässt, um seine Eruption als Befreiung von Schmerzen zu rechtfertigen, hat das einen vermutlich unvorhergesehen symbolischen Charakter.
Earth strikes back …
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Vesuvius
- Welcome to the Day of Death
- Panic
- Plinius the Elder
- Gladiator
- Forever
- Bass - Gianni Nepi
- Gesang - Gianni Nepi
- Gitarre - Francesco Sozzi
- Keys - Francesco Longhi
- Schlagzeug - Paolo Ninci
- Pompei (2020) - 13/15 Punkten
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