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Elder: Omens (Review)
Artist: | Elder |
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Album: | Omens |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Psychedelic / Progressive Rock |
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Label: | Stickman / Cargo | |
Spieldauer: | 55:34 | |
Erschienen: | 24.04.2020 | |
Website: | [Link] |
Mit "Omens" machen uns ELDER ein weiteres Angebot zur Wirklichkeitsflucht, auf die man sich im Rahmen einer umwälzenden Pandemie zumindest zwischenzeitlich durchaus gern begibt. Das fünfte Album der Amerikaner knüpft in Bezug auf seine experimentelle Ausrichtung an die 2019 veröffentlichte EP "The Gold & Silver Sessions" an, obgleich sie ein ausgewogenes Gleichgewicht zwischen "ausgeschriebenen" Parts in ihrem vertrauten Stil und improvisatorischer Freizügigkeit bewahren.
Die fünf ausnahmslos überlangen Tracks auf "Omens" strotzen vor Einfallsreichtum und Klangfarben, für die in erster Instanz Gastorganist Fabio Cuomo, der Synthesizer und Fender-E-Piano spielt, verantwortlich zeichnet. An der mal jazzigen, mal sludgigen Mischung aus psychedelischem und traditionell progressivem Rock, für die ELDER von jeher stehen, hat sich unterdessen nichts geändert.
Nach der Konsolidierung ihres Sounds auf "Reflections of a Floating World" von 2017 verzeichnen sie aber zum ersten Mal in 13 Jahren einen einschneidenden Besetzungswechsel, den sie hörbar gut weggesteckt haben. Die Neulinge - Gitarrist Michael Risberg und Schlagzeuger Georg Edert - verhalten sich nicht in wesentlichem Maße anders als ihre Vorgänger; dass "Omens" allerdings auf textlicher Ebene den Finger in die Wunden legt, die sich in jüngerer Zeit innerhalb der Gesellschaft weltweit aufgetan haben, macht die Platte unbeabsichtigt umso aktueller.
Die mit Tontechniker Peter Deimel (u.a. Shellac, Motorpsycho) in Frankreich realisierten Song-Bandwürmer handeln von Gewinnstreben und Habgier sowie dem fortschreitenden Zerfall all dessen, was Humanität ausmachen sollte. Vermutlich deshalb zieht sich auch ein verhalten melancholischer Unterton durch sämtliche Tracks.
Beachtet man das thematische Drumherum nicht weiter, hat man immer noch an hinreichend vollwertiger Kost zu kauen, die das Hörerlebnis unter einem guten Kopfhörer dank der wunderbar warmen, dynamischen Produktion zu einem Vintage-Vergnügen im besten Sinn machen.
FAZIT: "Omens" ist vermutlich ELDERS soweit politischstes Werk, aber kein Stilbruch, weshalb die Band ein Garant für fantasievoll gestrickten, proggigen Psych Rock in verschwenderischem Umfang ausufernder Couleur steht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Omens
- In Procession
- Halcyon
- Embers
- One Light Retreating
- Lore (2015) - 11/15 Punkten
- Reflections of A Floating World (2017) - 10/15 Punkten
- Omens (2020) - 12/15 Punkten
- Innate Passage (2022) - 12/15 Punkten
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keine Interviews
Kommentare | |
Das Auge
gepostet am: 26.04.2020 User-Wertung: 15 Punkte |
Das Album des Jahres 2020...ELDER spielt definitv in einer eigenen Liga. Ein Song besitzt mehr Abwechslung als komplette Alben anderer Bands.
Hab Sie schon mehrfach live gesehen und muss sagen, das ist das musikalisch hochwertigste was ich je gehört habe. das Ganze ist nicht mehr zu toppen........ |
Doenertasche
gepostet am: 26.04.2020 User-Wertung: 15 Punkte |
Stimme dem Kommentar von "Das Auge" zu: Album des Jahres! Neben der konsequenten Weiterentwicklung des eigenen Sounds verdienen hier die Texte wirklich eine eigene Würdigung - umso erfreuter war ich, dass genau darauf im Review eingegangen wird. Läuft derzeit jedenfalls täglich bei mir. Große Klasse! |