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Kommando Kant: Aussterben ist ein schönes Hobby (Review)
Artist: | Kommando Kant |
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Album: | Aussterben ist ein schönes Hobby |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Indie Rock / Post Punk |
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Label: | DevilDuck / Indigo | |
Spieldauer: | 36:14 | |
Erschienen: | 14.08.2020 | |
Website: | [Link] |
An der grundlegenden Ausrichtung von KOMMANDO KANT hat sich auch auf ihrem neuen Album nichts geändert. Die Deutschen orientieren sich mitunter noch zu sklavisch an Indie-Vorreitern aus den Vereinigten Staaten (Pixies, Sonic Youth, Dinosaur Jr.), doch da deren Sound dieser Tage eine Seltenheit unter ernsthaften neuen Bands darstellt - sieht man mal von etlichen Dilettanten ab, die Hemdsärmeligkeit mit Understatement verwechseln -, darf man sich auf einen weiteren Reigen aus pfiffigen Texten innerhalb souverän in Szene gesetzter musikalischer Stilblüten freuen.
Auf "Aussterben ist ein schönes Hobby" widmet sich die momentan ohne festen Schlagzeuger dastehende Gruppe für Menschen allerorts geltenden Überlegungen, denn Vergänglichkeit und Entfremdung fungieren als Leitmotive der enthaltenen Songs, wobei das Quartett um Björn Albertsen (Gesang & Gitarre) Marius Magaard (Gesang & Bass) an den Gemeinschaftssinn eines jeden von uns appellieren. Das schließt einen ausgeprägten Zynismus wohlgemerkt nicht aus und rückt KOMMANDO KANT in die Nähe der frühen - äh … Kante.
Ansonsten ist „Aussterben ist ein schönes Hobby“ von poppiger Anmutung, was umso hintersinniger erscheint, als einem beim Verfolgen der Lyrik mitunter die Spucke wegbleibt, weil die beiden Bandköpfe gewisse Sachverhalte prägnant mit ausgeprägtem Aktualitätsbezug auf den Punkt bringen. Die erste Single ‚Miami’ reißt aber allein schon durch ihre schiere Wucht mit, ehe das verträumt dröhnende 'Datengetrieben' das Zwerchfell kitzelt.
'Die Firma dankt' und 'Leid geworden, Lieb gewonnen' spiegeln KOMMANDO KANTs ursprüngliche (Post-)Punk-Wurzeln wider, wobei die Refrains direkt ins Ohr gehen, während 'Stuck Inside Neugraben with the Death Wish Blues Again' zwar sperrig, aber letzten Endes das dramatische Highlight der Platte markiert … übrigens ohne englischenWorte abgesehen vom Titel.
Bei der wehmütigen Ausnahmenummer 'Nenn mich beim Namen' kurz vor Schluss kommt dann auch ein bisschen Kettcar-Flair auf (abzüglich eines sonoren Raunens wie von deren Marcus Wiebusch natürlich). Produzent Hauke Albrecht (Leoniden, Captain Planet, Turbostaat) setzte das Ganze vorhersehbar passgenau in Szene.
FAZIT: "German indie rock at its best" - KOMMANDO KANT gehören spätestens jetzt zur hohen Riege der einheimischen Szene und haben nach achtjähriger Existenz mit den für dieses Album spontan ersonnenen Songs, die allerdings inhaltlich in der Tiefe schürfen, einen kleinen Coup gelandet.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Miami
- Datengetrieben
- Die Firma dankt
- Leid geworden, Lieb gewonnen
- Zeitalter der Fische
- Im Dunstkreis
- Stuck Inside Neugraben with the Death Wish Blues Again
- Christian kommt nach Hause
- Klein Amsterdam
- Nenn mich beim Namen
- Bräist
- Aussterben ist ein schönes Hobby (2020) - 11/15 Punkten
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