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Moonspell: The Butterfly Effect (Re-issue) (Review)
Artist: | Moonspell |
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Album: | The Butterfly Effect (Re-issue) |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Gothic Metal |
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Label: | Napalm / Universal | |
Spieldauer: | 57:24 | |
Erschienen: | 07.08.2020 | |
Website: | [Link] |
MOONSPELLs viertes Album wurde bei seiner Veröffentlichung zur Jahrtausendwende ein noch bitterer Zankapfel unter Fans und Kritikern, denn die vorzeitigen Gothic-Metal-Helden wollten sich auch weiterhin nicht in vorgefertigte Formen pressen lassen, ja sogar bewusst mit ihrer Vergangenheit brechen.
Die Portugiesen schnupperten nach mehreren in den Hagener Woodhouse Studios (eine Zeitlang quasi die Hausadresse für Künstler im Programm von Century Media Records) abgewickelten Aufnahmesessions englische Luft, indem sie im renommierten Londoner Trident arbeiteten. Heraus kam mit "The Butterfly Effect" ein schonungslos experimentelles Album, auf dem die Wave-Anwandlungen, die man auf dem Vorgänger noch kritisierte (gleichwohl Sisters Of Mercy und ähnliche 80er-Acts seit je starken Einfluss auf Fernando und Co. übten), noch das kleinste "Übel" darstellten.
Die Gruppe liebäugelte gekonnt mit für ihre Herkunft vergleichsweise kaltem Industrial und bisweilen vorher ungekannten Dissonanzen, ganz zu schweigen von nachgerade Nu-metallischen Groove-Riffs, wobei ihre abgründige Düsternis und geheimnisvolle Aura jedoch zu keiner Zeit verschwanden.
Zur Zeit der Veröffentlichung wurde auch komplett unterschlagen, dass Fernando Ribeiro spätestens jetzt zu einem bestechenden Lyriker gereift war. Davon abgesehen befinden sich unter den oft effektiv elektronisch verbrämten Stücken mindestens drei Dauerbrenner - das unheilvolle 'Can't Bee' sowie 'Lustmord' und 'Angelizer'. Dabei handelt es sich nach wie vor um Hits, die MOONSPELL selten bis gar nicht live würdigen. Als Ganzes ist "The Butterfly Effect" im Rückspiegel betrachtet immer noch viel reizvoller als manche Scheibe, mit der die Band anschließend wieder auf Nummer sicher ging.
Als Bonus gibt es neben Auszügen aus der Bandbiografie "Wolves Who Were Men" zwei neue Remixe (Geschmackssache, nichts Zwingendes), wohingegen das Artwork komplett neu gestaltet wurde (dito, auch nicht nötig).
FAZIT: MOONSPELLs vierter Longplayer ist hervorragend gealtert. "The Butterfly Effect" wirkt nach 20 Jahren vielleicht sogar frisch als damals und zeigt eine wagemutige Band, die mitnichten orientierungslos (wie damals behauptet) war, sondern im Sinne ihres visionären Selbstverständnisses Grenzen auslotete. Dürft ihr gern wieder machen, Jungs!
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Soulsick
- Butterfly FX
- Can't Bee
- Lustmord
- Selfabuse
- I Am The Eternal Spectator
- Solitary Vice
- Dissapear Here
- Adaptables
- Angelizer
- Tired
- K (O Mal de Cristo)
- 7" Vinyl Bonus Tracks:
- Never Stop to Hurt You (Lustmord Remix by Pedro Paixão)
- Angelized (Angelizer Remix by Pedro Paixão)
- Under Satanae (2007)
- Night Eternal (2008) - 12/15 Punkten
- Extinct (2015) - 11/15 Punkten
- The Butterfly Effect (Re-issue) (2020) - 13/15 Punkten
- Hermitage (2021) - 12/15 Punkten
- From Down Below – Live 80 Meters Deep (2022)
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