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Porta Nigra: Schöpfungswut (Review)
Artist: | Porta Nigra |
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Album: | Schöpfungswut |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Soulseller / Soulfood | |
Spieldauer: | 46:49 | |
Erschienen: | 17.01.2020 | |
Website: | [Link] |
Weltmüdigkeit, Dekadenz und eine gewisse Endzeitstimmung dominieren nicht nur das Klangbild des neuen PORTA-NIGRA-Albums, sondern logischerweise auch die Songtexte. Unter Produzent Markus Stock (Empyrium, The Vision Bleak, Sun of the Sleepless) haben die Koblenzer in dessen Klangschmiede Studio E Musik produziert, die geradliniger und härter daherkommt als alles, was sie bislang veröffentlichte.
Die Band ließ sich nach dem Konzept-Brocken "Kaiserschnitt" zwar vier Jahre Zeit zum Schreiben und Aufnehmen neuer Stücke, doch diese mögen größtenteils durchschnittlich acht Minuten dauern, sind aber nicht so anstrengend und prominent progressiv gestrickt wie jene des Vorgängers. 2020 profitieren PORTA NIGRA zudem von ihrem neuen Sänger Tongue (André Meyrink), der hautamtlich bei Chaos Invocation sowie Crescent aktiv ist und dem überwiegend aggressiven Material eine Vielfalt angedeihen lässt, die andere Combos mit bloßen Schreihälsen nicht bieten könnten.
Beschwörender Gesang wird von der eröffnenden Raserei 'Die Kosmiker' an zu einem prägenden Gestaltungsmittel von "Schöpfungswut", was auch insofern erfreulich ist, als sich die Lyrics, die durch Literatur von u.a. Joris-Karl Huysmans ("Tief unten", "Gegen den Strich") und Oscar Wilde ("Das Bildnis des Dorian Grey", "Salomé") inspiriert wurden, umso besser verstehen lassen.
Rein stilistisch ist bei allem Black-Metal-Geballer mit zahlreichen verzahnten Melodien außerdem eine gewisse Rock-Attitüde nicht von der Hand zu weisen. Sie äußert sich nicht allein in traditionellen Zocker-Gitarrensolos, sondern auch diversen Parts mit richtig schmissigen Grooves und hymnischen Kehrversen ('Die Augen des Basilisken', 'Unser Weg nach Elysium') abseits konventioneller Blastbeats. 'Das Rad des Ixion' begeistert zudem mit einer fast NWoBHM-mäßigen Instrumental-Bridge, in der einem die Leads nur so um die Ohren fliegen.
FAZIT: "Schöpfungswut" ist ein ausgesprochen originelles Album und zeigt vielmehr die anhaltende Schöpfungskraft der deutschen Black-Metal-Szene. PORTA NIGRA müssen spätestens jetzt zu den einfallsreichsten und intelligentesten nationalen Acts gezählt werden und drehen auch einer ganzen Menge ausländischer Kapellen eine lange Nase.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Die Kosmiker
- Das Rad des Ixion
- Die Augen des Basilisken
- Die Entweihung von Freya
- Unser Weg nach Elysium
- Schöpfungswut
- Kaiserschnitt (2015) - 13/15 Punkten
- Schöpfungswut (2020) - 12/15 Punkten
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