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Unleash The Archers: Abyss (Review)
Artist: | Unleash The Archers |
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Album: | Abyss |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal |
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Label: | Napalm / Universal | |
Spieldauer: | 51:25 | |
Erschienen: | 21.08.2020 | |
Website: | [Link] |
In Sachen Modern "Power" Metal sind UNLEASH THE ARCHERS zweifelsohne eine Kapazität, wenn man diese Bezeichnung an kommerziellem Erfolg misst. Die Truppe aus Kanada kehrt nach ihrer letztjährigen Cover-EP "Explorers" wieder auf "Normalnull" zurück und macht weiter wie bisher, als ob sie tunlichst keinen Fan verprellen wollte.
Das hat Vor- und Nachteile: Das Hit-Gespür des Quartetts ist unbestreitbar, und in dieser Hinsicht lässt es "Abyss" an nichts mangeln … aber so gesehen stagniert es auf hohem Niveau, weil es Songs zur Diskussion stellt, die in dieser Form praktisch schon auf früheren Alben standen.
Nach der angemessen schwülstigen Einleitung 'Waking Dream' fährt die Band auf ihrer bisherigen Schiene weiter: Dancefloor-Keyboards (besonders fies in 'Carry The Flame' mit Klampfer Andrew Kingsley am zweiten Mikro, ausnahmsweise übrigens mit klarem Gesang), knallig moderner Gitarrensound und hymnische Refrains, womit sie in ihren besten Momenten an die großartigen Norweger*innen Triosphere erinnern.
Dies geschieht insbesondere dann, wenn UNLEASH THE ARCHERS wie im Titeltrack auf die Tube drücken und ihr Bombast-Potenzial im vollen Umfang ausschöpfen. Plakativ virtuose Solos ohne sonderlich bemerkenswerten melodischen Gehalt, so wie man sie etwa auch von DragonForce kennt (dort gleichwohl noch schneller, hibbeliger, krasser …) bleiben eine Schwachstelle ihres Stils.
Abträglich sind dem Vierer zudem nach wie vor die Melodic-Death-mäßigen Schreie der beiden Sechssaiter, auch wenn sie zumindest während 'Return To Me' nicht am stärksten Refrain der Platte kratzen. Dabei wird man ein weiteres Mal daran erinnert, dass die Frontfrau UNLEASH THE ARCHERS' wertvollster Posten bleibt und ein ihrer Stimme würdigeres Umfeld verdient hätte.
Auch das neoklassisch getünchte Doppel aus 'Soulbound' und 'Faster Than Light' (der Titel spricht Bände) erweist sich als stark, derweil das labbrige Rührstück 'The Wind That Shapes The Land' nicht hätte sein müssen.
Mit dem poppigen Heavy Rock von 'Through Stars' und 'Legacy' wird es zwischenzeitlich arg seicht, auch wenn sich die Gruppe nicht zu schade ist, quasi-orchestral unterfütterte Blastbeats mit schablonenhaften Sweepings auf der Gitarre einzubauen. Bricht man solche Nummern auf ihre kompositorische Substanz herunter, sind sie erschreckend simpel, und wäre die Produktion nicht so fett, bliebe noch weniger übrig.
Das leicht überlange 'Afterlife' zum Schluss ist indessen ein Glanzlicht, bezogen sogar auf die gesamte bisherige Diskografie der Band. Ach ja, die Texte? Weitgehend belanglose Phrasen in steter Reihung, also alles wie gehabt …
FAZIT: UNLEASH THE ARCHERS bleiben eine zur Band gewordene Litfasssäule für vor Klischee-Kleister triefende Metal-Klischees, dies allerdings auf Hochglanz poliert und in für diese Masche denkbar vollkommener Form.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Waking Dream
- Abyss
- Through Stars
- Legacy
- Return To Me
- Soulbound
- Faster Than Light
- The Wind That Shapes The Land
- Carry The Flame
- Afterlife
- Abyss (2020) - 9/15 Punkten
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