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Deep Purple: Turning to Crime (Review)

Artist:

Deep Purple

Deep Purple: Turning to Crime
Album:

Turning to Crime

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Hardrock / Coverversionen

Label: earMusic / Edel
Spieldauer: 59:52
Erschienen: 26.11.2021
Website: [Link]

Bekanntlich setzten DEEP PURPLE in ihrer frühsten Inkarnation teils auf Kompositionen fremder Künstler, doch Coverversionen waren ab Mark II im Grunde tabu für die Gruppe.

Keine Frage, Die Engländer und ihr amerikanischer Gitarrist haben einen kreativen Lauf und erleben ihren zigsten Frühling, wo andere Kunstschaffende aus ihrer Generation entweder schon unter der Erde liegen oder längst den Ruhestand angetreten haben. Nun erscheint jedoch überraschenderweise ihr allererstes komplettes Cover-Album überhaupt und entpuppt sich als idealer Ton gewordener Zeitvertreib für eine notgedrungen Konzert-freie Phase. Einmal mehr haben sich die altgedienten Herren mit Star-Producer Bob Ezrin zusammengetan, um unter anderem in Peter Gabriels Real World Studio, aber auch in der Schweiz oder in Kanada getätigte Aufnahmen zu einem stimmigen Ganzen zusammenzufügen.Stimmig ist dabei auch die stilistische Ausrichtung, denn DEEP PURPLE berufen sich auf "Turning to Crime" auf ihre frühsten Einflüsse, die im Blues, Boogie, R´n´B und schlichten Singer-Songwritertum liegen.

Abgesehen von dem Medley ´Caught In The Act´, in dem die Combo (die Mitglieder setzen sich fürs visuelle Konzept mit einem Augenzwinkern als Verbrecher in Szene) gleich mehrere Vorlagen miteinander verquirlt - außer ein paar Lautmalereien seitens Gillan und einem Ausschnitt von Spencer Davis Groups ´Gimme Some Lovin´´ rein instrumental mit lässigem Jam-Charakter - und zum lustigen Rätselraten einlädt, hat sie sich relativ eng an die ursprünglichen Arrangements gehalten.

´7 And 7 Is´ von Arthur Lees Love ist eine naheliegende Single und genauso kompakt wie DEEP PURPLEs Aulegung von ´Jenny Take A Ride!´ - im Original von Mitch Ryder & The Detroit Wheels (1966) -, ´Oh Well´ von Fleetwood Mac (1969) oder Louis Jordans ´Let The Good Times Roll´ aus den 1940ern. Letztes hat die Formation gleichwohl elektrifiziert, dito Bob Dylans schon im Original mitreißendes ´Watching The River Flow´.

´Rockin' Pneumonia And The Boogie Woogie Flu´ von Huey "Piano" Smith (1957) und ´Dixie Chicken´ (Little Feat) spiegeln die gute Laune wider, die die Musiker anscheinend während der Arbeit hatten, Bob Segers ´Lucifer´ und ´White Room´ Cream reflektieren indessen ihre heavy Seite, und sowohl ´Shapes Of Things´ von den Yardbirds als auch Jimmy Driftwoods ´The Battle Of New Orleans´ (1959) runden das in sich geschlossene Cover-Programm perfekt ab.

FAZIT: Nach dem Abschluss der sogenannten "Time Trilogy", die mit "NOW What?!" (2013) und "inFinite" (2017) ihren Anfang nahm, sollte es im Anschluss an das viel gerühmte letzten Studioalbum der Hardrock-Ikonen ("Whoosh!") lediglich eineinviertel Jahr dauern, bis etwas neues erscheinen würde. Bei "Turning to Crime" handelt es sich nun um DEEP PURPLEs erste Produktion, die ausschließlich aus Interpretationen von Stücken anderer Acts umfasst - und die das Fünfgespann in altersloser Bestform zeigt, während es schwungvolle Versionen seiner liebsten Jugendsünden vom Stapel lässt… und jetzt gleich noch eine Platte mit eigenen Stücken angehen?

Andreas Schiffmann (Info) (Review 3785x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • 01. 7 And 7 Is
  • 02. Rockin' Pneumonia And The Boogie Woogie Flu
  • 03. Oh Well
  • 04. Jenny Take A Ride!
  • 05. Watching The River Flow
  • 06. Let The Good Times Roll
  • 07. Dixie Chicken
  • 08. Shapes Of Things
  • 09. The Battle Of New Orleans
  • 10. Lucifer
  • 11. White Room
  • 12. Caught In The Act (Medley)

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
Kommentare
Nikolai Pasternack
gepostet am: 28.11.2021

User-Wertung:
14 Punkte

Whoosh hat alles, was Du brauchst! Griffiger und puschender Sound, feine Refrains, grandiose Einzelmusiker mit einzigartigen Soli, Abwechslungsreichtum von „Step by Step“ und "Throw my Bones" zu „Drop the Weapon“ bis zu „Nothing at all“ und "Man alive". Don Airey ist und bleibt der perfekte Nachfolger für den 2013 verstorbenen Sir Jon Lord. Das Album ist für mich eine Kiste vollgestopft mit Blues-Jazz-Rock-Songs live aus Jam Sessions eingespielt.
Nikolai Pasternack
gepostet am: 28.11.2021

User-Wertung:
14 Punkte

Whoosh hat alles, was Du brauchst! Griffiger und puschender Sound, feine Refrains, grandiose Einzelmusiker mit einzigartigen Soli, Abwechslungsreichtum von „Step by Step“ und "Throw my Bones" zu „Drop the Weapon“ bis zu „Nothing at all“ und "Man alive". Don Airey ist und bleibt der perfekte Nachfolger für den 2013 verstorbenen Sir Jon Lord. Das Album ist für mich eine Kiste vollgestopft mit Blues-Jazz-Rock-Songs live aus Jam Sessions eingespielt.
Thomas
gepostet am: 01.05.2022

User-Wertung:
12 Punkte

"Turning to Crime" zeigt erneut, dass Covers auch im Rock/Pop ihre Berechtigung haben. Selten eine solche tolle Interpretation von "White Room" gehört.
Gereon
gepostet am: 27.05.2023

User-Wertung:
15 Punkte

"Turning to Crime" ist für alte Männer wie mich eine geniale Scheibe: Die teilweise älter als alten Songs im Purple-Sound und voller guter Laune gehen voll ab. Ich höre normalerweise keinen klavierigen Boogie-Woogie, aber "Rocking Pneumonia" rockt. Ich höre auch normalerweise kein Country, aber die lustige Version von "Dixie Chicken" macht einfach Laune. Und "The Battle Of New Orleans" von einer ursprünglich britischen Band gespielt, ist ein besonders augenzwinkerndes Vergnügen.
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