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Deep Purple: In Concert With The London Symphony Orchestra (Review)

Artist:

Deep Purple

Deep Purple: In Concert With The London Symphony Orchestra
Album:

In Concert With The London Symphony Orchestra

Medium: CD
Stil:

Hard Rock / Klassik

Label: Eagle Records
Spieldauer: 127:00
Erschienen: 1999
Website: [Link]

Wahnsinn! Ein solches Werk muß mit einer ausführlicheren Abhandlung gewürdigt werden, steigen wir also gleich ein:
1970 wurde "Concerto For Group And Orchestra" uraufgeführt und auch auf Vinyl verewigt, ein größerer Erfolg stellte sich damit aber nicht ein. Dennoch sind DEEP PURPLE die Vorreiter dieser ungewöhnlichen Melange zweier Stilrichtungen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Rock/Metal-meets-Klassik ist ja nach wie vor ein kleiner Trend und manche Experimente in diese Richtung sind durchaus interessant (Rage), andere wiederum ein ziemlicher Griff ins Klo (Metallica). So macht es Sinn, dass die Initiatoren dieses Konglomerats ihre Version heuer wieder aufführen. Problematisch war im Vorfeld allerdings, dass die Partituren über die Jahre hin nicht aufzufinden waren. Der holländische Komponist und Purple-Fan Marco de Goeji kam der Band jedoch irgendwann mit einer Wahnsinnsaktion entgegen: Er hatte sich die komplette Notation aller Instrumente anhand des Livemitschnitts und Videoaufnahmen herausgearbeitet und notiert! So stand der Aufführung nichts mehr im Wege.
Diese Doppel-CD zeigt die Darbietung im großen Rahmen in der Londoner Royal Albert Hall (25./26. September '99) und die Band ließ sich nicht lumpen, schwere Geschütze aufzufahren. Ihr aktuelles Lineup und das London Symphony Orchestra werden verstärkt von einem Vokalensemble, einem Bläserquintett und zwei von Gitarrist Steve Morses Bandmates an Bass und Drums. Auch Ronnie James Dio hat bei einigen Songs (natürlich Smoke On The Water) einen glänzenden Auftritt.
Die Setlist beschränkt sich natürlich nicht bloß auf die drei "Movement"-Teile und "Wring that neck" von damals ("Child in time" fehlt leider im Gegensatz zum 70er-Output).
CD 1 konzentriert sich auf Songs von Roger Glovers Soloalben (Sitting in a dream, Love is all), und diverse andere Kuriositäten (eine Steve Morse-Nummer, ein Dave Corbett-Song, ältere Schoten wie Pictures Of Home von "Machine Head"). Grundtenor ist eine rockige Stimmung, allerdings oft sehr ruhig (großartiger Frauengesang) und bluesig/Gospel-artig Den Anfang des zweiten Silberlings macht dann das eigentliche "Concerto" - Herzstück von Jon Lord. "Movement I" - "Movement III" sind natürlich sehr klassisch orientiert, die Band tritt etwas nach hinten - allerdings strotzt das Teil nur so vor Dramatik und Vielschichtigkeit. Es brauch sich keineswegs vor anderen Orchesterkompositionen zu verstecken (ich bin aber auch nicht der Klassker, so dass ich das vollständig zu beurteilen in der Lage wäre - sicher ist jedoch, dass aus dem Rockbereich nicht viele Musiker so etwas auf die Beine stellen könnten...). Danach gibt's wieder Bandmaterial (sogar vom neueren "Perpendicular"-Opus) und das unvermeidliche Smoke On The Water - ewig oft gecovert, im Original jedoch immer noch am besten.
Ein ambitioniertes Projekt, das die alten Herren da auf die Beine gestellt haben. Es ist natürlich nicht mit dem Fast-Food- Klassik-Stoff manch anderer Band zu vergleichen, dafür stellt das Werk diese aber um ein Vielfaches in den Schatten. Sie können's immer noch. Wer's nicht gesehen hat: unbedingt Video besorgen oder die Band live ohne Orchester besuchen! Eine Gruppe, die so lange dabei ist und sich immer noch mit solchen Releases behaupten kann, verdient Respekt

FAZIT: Dringende Aufforderung zum Kauf dieses Beitrags zum Thema "harte Gitarrenmusik trifft Klassik". Lasst die "S&M" von Metallica stehen und investiert lieber hier, denn davon zehrt ihr mehr als von allen Hausfrauen- und Pseudo-Klassik CDs anderer Bands zusammen - That's the real thing!

Andreas Schiffmann (Info) (Review 9484x gelesen, veröffentlicht am )

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  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
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Tracklist:
  • DISC 1
  • Pictured Within
  • Wait a While
  • Sitting in a Dream
  • Love Is All
  • Via Miami
  • That's Why God Is Singing the Blues
  • Take It off the Top
  • Hard Road (Wring That Neck)
  • Pictures of Home
  • -
  • DISC 2
  • Concerto for Group and Orchestra
  • Ted the Mechanic
  • Watching the Sky
  • Sometimes I Feel Like Screaming
  • Smoke on the Water

Besetzung:

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