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Finn Faust: Welle (Review)
Artist: | Finn Faust |
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Album: | Welle |
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Medium: | CD | |
Stil: | Hardcore, Punk |
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Label: | HOUSE MASTER RECORD | |
Spieldauer: | 27:00 | |
Erschienen: | 01.06.2020 | |
Website: | [Link] |
Ich kann mir nicht helfen, aber die erste Assoziation, die zu den Klängen von „Fragmentum“ im Oberstübchen aufploppt, sind die großartigen ATOA.
FINN FAUST sind mit ihren Texten aber noch näher am aktuellen Zeitgeist und finden mitunter auch deutlichere Worte. Das muss nicht immer pure Poesie sein. Songs wie „Stück für Stück“ sprechen schon eine sehr deutliche Sprache, aber Punkrock darf das, ja, Punkrock muss das sogar. Hochtrabende Lyrik die über drei Ecken vielseitig interpretierbar ist, können andere viel besser. Aber deutliche Ansagen, sogar Anklagen, verfassen, dass können FINN FAUST sehr gut.
So macht nicht nur das Cover deutlich, wo die Band politisch steht, vor allem der Song „Finger in die Wunde“ spricht eine klare Sprache. Immerhin weiß man sofort, wo die Band politisch nicht steht. Die wirklich starken Songs sind aber die, in denen die individuellen, alltäglichen Sorgen der Menschen angesprochen werden. Allen voran der superbe Speedcore-Ausbruch „Sehnsucht“, der Ohrwurm „Zügellos“ und das charmant versoffen klingende „Freundschaft bleibt“.
Musikalisch gibt’s ziemlich straighten Punkrock, der aber nicht bloß zwei Akkorde aneinanderreiht, sondern den tagesaktuellen Texten ein durchaus fettes Fundament zimmert.
In „Sintflut“ klappt das beispielsweise sehr schön. Nicht nur, dass der Refrain echtes Ohrwurmpotenzial hat, auch der musikalische Aufbau kann was.
Das große Problem von „Welle“ aber ist, dass sowas wie Langzeitwirkung im Grunde gar nicht vorhanden ist. Schon nach zwei, drei Durchläufen nutzt sich das Material sehr stark ab und der geneigte Hörer greift wohl doch eher zu altbekannten Genre-Kollegen.
FAZIT: „Durchwachsen“ beschreibt „Welle“ im Grunde ganz gut. Einige Songs sind sehr gelungen, andere Nummern machen das Album trotz der kurzen Spielzeit mitunter sehr langatmig, aber was nicht ist. das kann ja noch werden. Damit platzieren sich FINN FAUST zunächst im gesunden (hinteren) Mittelfeld.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Fragmentum
- Konfus und Distanz
- Freundschaft bleibt
- Sinflut
- Stück für Stück
- Ankerlos
- Sehnsucht
- Zügellos
- Finger in der Wunde
- Blutleer
- Welle (2020) - 7/15 Punkten
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