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Khemmis: Deceiver (Review)
Artist: | Khemmis |
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Album: | Deceiver |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Heavy Metal / Doom |
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Label: | Nuclear Blast / Rough Trade | |
Spieldauer: | 41:47 | |
Erschienen: | 19.11.2021 | |
Website: | [Link] |
Für ihr viertes Album haben sich KHEMMIS nach "Absolution" (2015), "Hunted" (2016) und "Desolation" (2018) etwas mehr Zeit gelassen, gleichwohl sie unterdessen soweit möglich oft auf Bühnen standen und im vergangenen Jahr die EP "Doomed Heavy Metal" erschien. Die Gruppe aus Denver im US-Bundesstaat Colorado begreift ihre neue Platte als Höllenfahrt in Dante Alighieris Geist, allerdings mit fester Erdung im Hier und Jetzt.
Die sechs fünf bis knapp neun Minuten dauernden Songs bilden vorwiegend in textlicher Hinsicht die bisher düstersten der Band, wohingegen die Musik mehr oder weniger unverändert bleibt. KHEMMIS spielen nach wie vor epischen Doom mit Bezügen zu mehreren anderen Metal-Spielarten. im eröffnenden Antreiber ´Avernal Gate´ ist beispielsweise ein gediegener Thrash-Galopp tonangebend, ehe die beiden Frontleute Phil Pendergast und Ben Hutcherson im letzten Viertel einen Ausritt in schwarze Gefilde wagen, komplett mit Blastbeat und entsprechend rasantem Gitarrenspiel.
So wie jedoch schon hier ein wehmütig melodischer Refrain der vordergründige Anziehungspunkt ist, drehen sich auch alle weiteren Tracks um derart eingängige Kehrverse. ´House Of Cadmus´ könnte auf seine beklemmende Art auf einem Album der britischen Warning stehen und weckt auch Assozationen zu While Heaven Wept respektive Paradise Lost, wenn zwischendurch der Death-Doom-Hammer ausgepackt wird.
´Living Pyre´ rollt als kürzestes Stück und Single-Anwärter erstaunlicherweise nicht so schnell ins Ohr wie die beiden vorangegangenen Tracks oder die längste Nummer ´Shroud Of Lethe´, mit der KHEMMIS ihren Landsleuten Pallbearer am nächsten kommen; jedenfalls hebt sich der Schleier des Vergessens vor einer leicht psychedelischen Klangkulisse, deren greifbare Ruhe für die starke (dynamische) Produktion von "Deceiver" spricht.
In ´Obsidian Crown´ ist es wiederum das leitende Gitarrenriff, mit dem man sich durch das kompakte Arrangement hangelt. Im Verlauf schneidet das Quartett abermals Death- und Sludge-Randbereiche an, ohne ihr harmonisches Hook aus dem Blick zu verlieren. Der abschließende zweite Longtrack ´The Astral Road´ täuscht zunächst eine zum Heulen schöne Ballade an, wird dann aber überraschenderweise zum Faustschwinger der Scheibe schlechthin. Ergo:
FAZIT: KHEMMIS haben mal wieder das ganze Feld abgeklappert und alles richtig gemacht - wohlgemerkt mit den eindringlichsten Hooks unter einem konzeptionellen Überbau, der "Deceiver" zum einem Album mit Klassiker-Potenzial macht, was ausladenden Heavy Metal mit dicker Lederhose angeht.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Avernal Gate
- House of Cadmus
- Living Pyre
- Shroud of Lethe
- Obsidian Crown
- The Astral Road
- Bass - David Small
- Gitarre - Phil Pendergast, Ben Hutcherson
- Keys - Phil Pendergast, Ben Hutcherson
- Schlagzeug - Zach Coleman
Interviews:
-
keine Interviews