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Leah Blevins: First Time Feeling (Review)

Artist:

Leah Blevins

Leah Blevins: First Time Feeling
Album:

First Time Feeling

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Singer/Songwriter

Label: Thirty Tigers
Spieldauer: 35:42
Erschienen: 06.08.2021
Website: [Link]

Auch wenn es sich bei „First Time Feeling“ um das Debütalbum der aus Kentucky stammenden, aber in Nashville lebenden Songwriterin LEAH BLEVINS handelt, bedeutet das nicht, dass die Gute neu im Geschäft ist. Geprägt durch eine Jugend, in der der Glaube und die Musik – und der Glaube an die Musik - eine große Rolle spielten, verspürte sie schon als Kind das Bedürfnis, sich musikalisch gemeinsam mit ihrer Familie im Kirchenchor auszudrücken.
Ihren Weg zur Songwriterin beschritt sie, indem sie sich über Session-Jobs als Backing-Sängerin an die Szene herantastete und dann 2015 und 2018 erste EPs mit eigenen Songs veröffentlichte. Allerdings war es ein Treffen mit ihrem Songwriter-Kollegen PAUL CAUTHEN, der seinerzeit sein letztes Album „Room 41“ veröffentlicht hatte, dessen Sound LEAH nachdringlich beeindruckte und als Initialzündung für das Projekt „First Time Feeling“ diente.

Zusammen mit dem Produzenten BEAU BEDFORD lud PAUL CAUTHEN nämlich die Musikerin zu gemeinsamen Sessions nach Texas ein, bei denen dann die 10 Songs entstanden, welche sie heutzutage als „Chronologie ihrer Zwanziger“ bezeichnet.

Zuallererst betrachtet sich LEAH BLEVINS als Poetin und Schriftstellerin – und erst dann als Musikerin. Das erklärt die lyrisch perfekt austarierten, mit blumigen Aphorismen und Metaphern gespickten, autobiographisch geprägten und einige charmante Bonmots generierenden Storyteller-Songs, welche sie mit beeindruckender Souveränität aus dem Ärmel schüttelt. Besonders lustig ist das alles aber nicht, denn in Songs wie „Afraid“, „Fossil“ oder „Clutter“ spricht sie so düstere Aspekte wie Drogen, psychische Probleme oder Missbrauch an. So stellt sie sich in klassischer therapeutischer Hinsicht ihren Dämonen und scheut sich nicht, sich hierbei von ihrer verletzlichen Seite zu zeigen.

Auch musikalisch hat wird einiges auf „First Time Feeling“ geboten, denn als Musikerin verzichtet sie darauf, den naheliegenden Weg zu gehen und sich im klassischen Country-Format einzurichten. Stattdessen zehrt sie von ihren Inspirationsquellen, die eher im klassischen Rock- und Songwriter-Sektor zu suchen sind, und garniert ihre Songs mit hinreißenden Refrains und Melodiebögen, auf die sie sich aufgrund ihrer gesanglichen Erfahrungen in besonderer Weise bezieht. Cauthens und Bedfords Verdienst besteht dann darin, das Ganze unprätentiös mit einem gewissen Outlaw-Flair, viel Twang, wenig Schmalz sowie je einer Prise Folk und Rock klanglich 'einzukleiden' - und somit ein wenig größer als das Leben erscheinen zu lassen.

FAZIT: „First Time Feeling“ ist ein klassisches Songwriter-Album mit konfessionellem Charakter und einer verletzlichen Hauptdarstellerin. Das liegt auch daran, dass sich hier mit LEAH BLEVINS und PAUL CAUTHEN zwei Geschwister im Geiste gefunden haben. Eine erleuchtendes Detail macht das deutlich: PAUL CAUTHEN schloss sich im Hotelzimmer 41 ein, um die Songs für sein Album „Room 41“ zu schreiben. Als es an die Sessions für „First Time Feeling“ ging, buchte er LEAH BLEVINS im Raum 14 (!) eines nahe gelegen Hotels ein, wo sie dann gleichermaßen verfuhr. Das klappte so reibungslos, dass am Ende fast eine Familienangelegenheit daraus geworden ist.

Ullrich Maurer (Info) (Review 3272x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 14 von 15 Punkten [?]
14 Punkte
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Tracklist:
  • Afraid
  • Beautiful Disaster
  • First Time Feeling
  • Little Birds
  • Fossil
  • Magnolias
  • Clutter
  • Believe
  • Mexican Restaurant

Besetzung:

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