Schon seit einiger Zeit geistert HELENA BALLENTINE aus L.A. als potentielles Next Big Thing durch die Indie-Songwriter Szene.
Zunächst veröffentlichte sie im letzten Jahr ihre selbst betitelte EP, mit der sie vorerst mal ihr Terrain absteckte und sich als Vertreterin der PHOEBE BRIDGERS School of Whisper-Folk präsentierte.

Mit der Suche nach einem eigenen Stil ist sie allerdings immer noch nicht am Ende, denn anstelle der erwarteten Debüt-LP gibt es nur eine weitere EP, auf der sie verschiedene Sachen ausprobiert, um ihren Anspruch als eigenständige Songwriterin auszuweiten. Dazu gehören eine bewusstere Hinwendung zu konventionellen Songstrukturen mit Strophen und Refrains, eine deutliche Ausweitung des Klangbildes mit Band-Arrangements und interessante Arrangements-Experimente, etwa mit Banjo und Synthesizer.
Nicht zuletzt gibt es erstmals mutige melodische Entscheidungen, die zu memorablen Songs führen. Diese musikalische Öffnung macht deutlich, dass SKULLCRUSHER mehr zu bieten hat, als im heimischen Schlafzimmer zusammengedichtete, musikalische Tagebucheinträge.

FAZIT: Ein kluges Stück Selbstdarstellung realisiert HELENA „SKULLCRUSHER“ BALLANTINE mit ihrem Single-Track „Song For Nick Drake“; denn hierbei handelt es sich keineswegs um eine musikalische Hommage an den legendären Singer/Songwriter-Vorreiter, sondern um einen vergleichsweise munteren Folk-Pop-Song, in dem HELENA darüber resümiert, dass man einen Songwriter nicht alleine auf die mögliche Bedeutung seiner Texte reduzieren sollte.