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The Samurai Of Prog: Beyond The Wardrobe (Review)

Artist:

The Samurai Of Prog

The Samurai Of Prog: Beyond The Wardrobe
Album:

Beyond The Wardrobe

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Seacrest Oy/Just For Kicks
Spieldauer: 55:50
Erschienen: 22.11.2020
Website: [Link]

Man möchte so gerne so viel über das finnische Dreigespann mit riesiger Gastmusikerunterstützung im Rücken schreiben, doch man kommt irgendwie immer wieder zu dem gleichen Schluss: THE SAMURAI OF PROG veröffentlichen fleißig und regelmäßig eine progressives, grundsätzlich retro-orientiertes Rock-Album nach dem anderen, das genauso grundsätzlich ein hohes Niveau aufweist, jeden Proggie eine Freude bereitet, aber auch immer das eine dem anderen ähnelt – egal, ob es dabei um die Kompositionen, die Musik, die Zusammenstellung der Stücke oder die äußere Gestaltung geht. Dauerhaft gut, dauerhaft einer Tradition folgend, dauerhaft soundtechnisch hervorragend klingend, dauerhaft auf unterschiedliche Sänger sowie Keyboarder setzend und dauerhaft die einmal eingefahrenen, progressiv-klassischen Gleise nicht verlassend. Natürlich gilt dies auch für „Beyond The Wardrobe“.

Allerdings startet es diesmal intensiv mit leicht angejazzten und durch MAREK ARNOLDs Saxophon-Spiel dominierten Klängen durch, die als Ballade beginnen sich als fette TULLsche Folk-Prog-Nummer erheben und wieder als ruhige Akustik-Ballade enden. Ein herrlicher Start in ein herrliches Prog-Album der SAMURAI OF PROG.

Klassisch geht es danach mit Mozarts 'Concerto for Piano and Orchestra K488 in A major' und weiteren Kompositionen des österreichischen Klassik-Genies auf „Dear Amadeus“ weiter. Eine großartige Klassik-Adaption voller Bombast und Akustik.

Danach schlägt die Stunde des charismatischen SIMON SAYS-Sängers Daniel Fäldt bei „King Of Spades“. Unfassbar, welch beeindruckende Gastmusiker sich das Samurai-Trio Bernard-Pörsti-Unruh immer wieder in ihr Prog-Kampfgeschwader holen. Zugleich verbunden mit der Erkenntnis, dass man von diesem Ausnahmesänger schon viel zu lange nichts mehr gehört hat. Schade, schade, dass Fäldt nur auf diesem einen Stück singen darf. Aber so sind nun mal die bewährten SAMURAI OF PROG-Regeln der unendlich-wechselhaften Wandelbarkeit. Dafür darf dann eben auf „Forest Rondo“, wieder mit einem Touch JETHRO TULL plus SPOCK'S BEARD verfeinert, Christian Bideau in die Tasten hauen.

Mit „Kabane“ begeben wir uns dann samt Yuko Tomiyama ins Land der untergehenden Sonne. Und genau hier wird einem des Gesangs der Japanerin wegen nicht wirklich warm ums Herz, auch wenn uns Hörner und Trompeten sowie klassische Gitarren umschmeicheln. Der Song fordert übrigens zum gemeinsamen Traurigsein auf – und das ist man bei dem Gesang dann tatsächlich ein wenig.

Auch ein zweiter Klassik-Abstecher, diesmal nach Deutschland, direkt ans Brandenburger Tor zu Johann Sebastian Bach und seinem Brandenburger Konzert No.1 erwartet uns auf „Brandenburg Gate“. Herrlich dabei die Idee, gleich ein paar Jazz-Klänge in die Komposition einzuweben und trotzdem immer wieder detailliert dem Original zu huldigen.

Eigentlich hätte diese großartige Adaption das Album abschließen sollen, doch es folgt eine leider anfangs ziemlich langweilige Ballade von Elisa Montaldo, bei der sie singt und Keyboard spielt. Die ersten vier Minuten sind zum Gähnen, doch dann legt Steve Unruh, einem Jobson gleich, erst an der Violine los und schiebt zum Ende hin noch ein floydianisches Gitarren-Solo als Entschädigung hinterher, das leider recht lieblos ausgeblendet wird. Hier geht mehr, denn der eigentlich sehr gute Gesamteindruck wird durch solch unnötige Ausblendung ein wenig gedrückt. Doch das ist bei THE SAMURAI OF PROG schon wieder Jammern auf hohem Niveau.

FAZIT: „Same procedure as every year…“, und dafür muss man bei THE SAMURAI OF PROG nicht mal über den ausgestopften Kopf eines Wildkatzenbettvorlegers stolpern. „Beyond The Wardrobe“ des finnischen Prog-Trios samt riesiger Prog-Gästeliste setzt genau dort an, wo es vor gar nicht all zu langer Zeit mit „Toki No Kaze“ haltmachte. Farbenfroher (Retro-)Prog, dieses Mal sogar um zwei Klassik-Adaptionen erweitert, der einfach jedem Proggie große, erinnerungsreiche Freude bereitet.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 4221x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 12 von 15 Punkten [?]
12 Punkte
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Tracklist:
  • Another Time
  • Dear Amadeus
  • King Of Spades
  • Forest Rondo
  • Jester's Dance
  • Kabane
  • Marigold
  • Brandenburg Gate
  • Washing The Clouds

Besetzung:

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