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The Samurai Of Prog: Anthem To The Phoenix Star (Review)

Artist:

The Samurai Of Prog

The Samurai Of Prog: Anthem To The Phoenix Star
Album:

Anthem To The Phoenix Star

Medium: CD
Stil:

Progressive Rock

Label: Progressive Rock Sacrest Oy/Just For Kicks
Spieldauer: 57:40
Erschienen: 07.10.2022
Website: [Link]

Es ist, wie schon immer bei dem kunterbunten Prog-Band-Projekt THE SAMURAI OF PROG, dieses Mal ausdrücklich allerhöchste Zeit, dass sich der Phoenix (mit Namen 'Progressive Rock der 70er') aus der Asche (mit Namen 'Moderne Musikkultur') erhebt und endlich wieder als besonders wichtige Strömung der musikalischen Gegenwart wie ein Flammenschein am Horizont erscheint. Welch schöne Absicht, die sich da hinter „Anthem To The Phoenix Star“ verbirgt. Eine Absicht, die allerdings – so viel sollte uns Prog-Freunden längst klargeworden sein – auf tönernen Füßen steht und leider seit Ende der Siebzigerjahre nur noch ein kleiner Rest Hoffnung bleibt, während wir mit Formatradio und Kommerz-Mucke aus allen öffentlichen (und am schlimmsten auch öffentlich-rechtlichen) Sendern beschallt werden. Für uns und unseren Phoenix ist da nur noch eine Nische übrig, ein kleines Strohfeuer, aber auch die große Liebe, dass wir nach wie vor mit leidenschaftlichen Musikern und Bands, denen der schnöde Mammon an ihrem stolzen progressiven Arsch direkt in die Löcher der Casting-Marionetten vorbeigeht, belohnt werden, die unsere musikalische Leidenschaft nach wie vor mit hochwertigen Alben füttern.

Einer der aktivsten 'Fütterer' diesbezüglich sind eindeutig die multinational agierenden SAMURAI OF PROG – mit Ursprung in Finnland – die uns mit zahlreichen Gästen aus aller Welt in sehr kurzen Zeitabständen wieder und wieder hochwertige Prog-Alben, welche nicht nur absolut professionell klingen, sondern ebenso professionell gestaltet und produziert sind, abliefern. Aktuellstes Beispiel dafür ist „Anthem To The Phoenix Star“.
Thematisch geht es hierbei um eine Reise mit einem außer Kontrolle geratenen Raumschiff und der Möglichkeit, dass sich die Erde und ihre Kultur, aus der wirren Distanz betrachtet, vielleicht doch noch retten lässt – das passt doch bestens zu den vorausgegangenen Zeilen…

Mit welcher Gigantomanie dieses Mal mithilfe von SAMURAI OF PROG sich der Phoenix aus der Asche erhebt, ist schon beim ersten Wahnsinnsstück und zugleich dem Titel-Song, bei dem die beiden Prog-Riesen CLIVE NOLAN sowie MAREK ARNOLD (Muss man wirklich erwähnen, welchen Bands die Jungs noch vorstehen?) eine entscheidende Rolle spielen und besonders das umfangreiche Arnold-Saxophon-Spiel einem den einen nach dem anderen Schauer über den Rücken treibt, berauschend und bestechend zugleich.

Aber auch der bereits seit längerer Samurai-Zeit vermisste Geiger STEVE UNRUH taucht endlich – leider nur bei dem Song „Killing Hopes“ – wieder auf. Zudem gibt’s eine vokale Besonderheit, denn mit YOGI LANG steht der RPWL-Sänger, der momentan auch solistisch sehr aktiv ist, hinterm Mikro, der im Text die traurige Tatsache verkündet, dass er, bevor ein neuer Tag anbricht, erstmal all seine Hoffnungen sterben lässt, weil sie, um den Tag zu überstehen, eher hinderlich als hilfreich sind.
Ja, so weit sind wir schon…
Ein echt trauriger Song!

Dem folgt dann gleich ein weiteres melancholisches Stück mit vielen Folk- und Flöten-Einflüssen sowie einer großartigen Sängerin: OLIVIA SPARNENN-JOSH von MOSTLY AUTUMN. Allerdings wird die anfängliche Trauer schon ein klein wenig von der sich langsam steigernden, an PIERRE MOERLEN'S GONG erinnernden, Dynamik zärtlich mit einem Bio-Zellstofftaschentuch weggewischt.

Da baut einen unmittelbar darauf zum Glück mit: „Stay safe in your dreams and never give up“, das Grieco-Stück „Don't Be Afraid“ auf, dem das längst zur Tradition gewordene Solo-Piano-Ritual aller THE SAMURAI OF PROG-Alben mit „Wings“ folgt. Ein Piano-Stück eben, das einem Flügel verleiht.

Nunmehr ist es an der Zeit für die große symphonische Suite, das 13-Minuten-Epos „Behind The Curtain“, bei dem CLIVE NOLAN erneut auf den Plan tritt. Wenn dieses kleine, bombastische, sogar bei einigen Instrumental-Passagen jazzige, in neun Kapitel unterteilte Meisterwerk seine letzte Note verschossen hat, schleicht sich bei einem irgendwie sofort dieses fast logisch erscheinende Gefühl ein, dass THE SAMURAI OF PROG noch nie so sehr nach ARENA, SHADOWLAND und PENDRAGON klangen, wie auf „Anthem To The Phoenix Star“.
Ein echt gutes Gefühl, oder?

FAZIT: Nachdem THE SAMURAI OF PROG den Italo-Western progressiv unsicher gemacht haben, begeben sie sich auf „Anthem To The Phoenix Star“ wieder auf deutlich klassischere Prog-Rock-Pfade, die wohl auch durch die intensivere Mitwirkung von CLIVE NOLAN und dem Keyboarder MARCO GRIECO deutlich in Richtung ARENA und PENDRAGON tendieren. Dazu gibt’s konzeptionell noch eine Geschichte um die Rettung der Welt und der Menschlichkeit, die sich erst wieder wie der Phoenix aus der Asche, welche die Menschen in ihrem zerstörerischen Egoismus selbst verursacht hat, erheben muss und die mit der Botschaft endet: Tu' endlich was, bevor es zu spät ist. Ein weiteres Album von SAMURAI OF PROG – das x hoch zehnte – welches locker die hohe Qualität der vielen Vorgänger der zwei Prog-Arbeitstiere MARCO BERNARD & KIMMO PÖRSTI, diesmal speziell um MARCO GRIECO sowie einer Reihe weiterer hochgradiger Gäste erweitert, hält.

Thoralf Koß - Chefredakteur (Info) (Review 1944x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Anthem To The Phoenix Star
  • Burning Silence
  • Killing Hopes
  • Bones
  • Don't Be Afraid
  • Wings
  • Behind The Curtain

Besetzung:

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Interviews:
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