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Bernd-Michael Land: Humano:Id - Visionen (Review)
Artist: | Bernd-Michael Land |
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Album: | Humano:Id - Visionen |
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Medium: | CD/Download | |
Stil: | Electronic, Berliner Schule, Experimentell, Ambient |
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Label: | Elektro-Kartell-Recordings | |
Spieldauer: | 73:43 | |
Erschienen: | 10.06.2022 | |
Website: | [Link] |
„Humano:Id - Visionen“ ist kein New Age-Wohlfühlalbum. BERND-MICHAEL LAND hat zwar auch warme, behagliche Klänge im Repertoire, aber dazwischen setzt es Heulen und Zähneklappern, industrielle Kälte, wiederkehrende, hypnotisierende Muster, perkussiv-experimentelle Spielereien, die nahezu strukturlos vor sich hin wummern und karges, straffes Pianospiel vor auf- und abschwellenden Synthesizerlinien („Momentum“).
„Kyborg“ ist mit etwas mehr als siebenhalb Minuten der längste Track des Albums, was fürs bediente Genre kaum mehr als ein Pausenbrot ist. Aber Land hat es nicht damit, sich auszumären, wenn auch „Kyborg“ erst etwas ziellos daddelnd perkussiv beginnt, bevor die Elektronik das Spielfeld wankend übernimmt. „Surreale Illusionen“ toppt den „Kyborg“ sogar mit seinem Knarren, Knarzen und unheilvollen Pluckern. Keine sinnliche Ruhestätte, eher unsicheres Tapern durch einen elektrischen Zoo.
„Humano:Id – Visionen“ mischt knapp ausgeführte Anklänge an die Berliner Schule, weit näher an Klaus Schulze als an TANGERINE DREAM, mit experimentellen Weltmusik-Ausflügen - ein bisschen Didgeridoo-Gebläse hier, ein wenig Gamelan-Percussion da - und flächigen Ambient-Klängen. Sequenzer werden sporadisch und gezielt angesetzt. Die Musik treibt gerne federnd vor sich hin oder rumpelt ohne Anbiederung an einschmeichelnden Wohlklang soundtrackaffin durch den Raum.
Auf zwei Stücken („Humano:Id“ und „Zyklus Nr. 10“), begleitet der Gitarrist César Roson BERND-MICHAEL LAND und verleiht ihnen einen Hauch flimmernder Jazz-Atmosphäre. Gelungene Kooperation.
FAZIT: „Humano:Id – Visionen“ ist eine elektronische Spielwiese, durchaus experimentell, aber nicht zu verstörend, um schreiend aus dem Haus zu rennen. Wenn Klaus Schulze im Jenseits elektrische Schafe hüten würde, käme zum Feierabend vermutlich so ein Album dabei heraus. Bei allen Verweisen bleibt BERND-MICHAEL LAND aber ein eigenständiger Klangkünstler und Soundtüftler.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Visionen (5:40)
- Kyborg (7:49)
- Humano:Id (6:05)
- Identifikation (7:18)
- Momentum (5:16)
- Surreale Illusionen (3:40)
- Weg der Erkenntnis (4:59)
- Positionen (4:17)
- Computergeist (6:10)
- Maschinenherz (4:52)
- Tanz der Kobolde (4:25)
- Zyklus Nr. 10 (6:01)
- Zeitwerke (6:23)
- Gitarre - César Roson
- Keys - Bernd-Michael Land
- Sonstige - Bernd-Michael Land
- Meeresgrund (2016) - 13/15 Punkten
- Transmitter 594kHz (2017) - 12/15 Punkten
- Das Lächeln der Bäume – Metamorphose / Intervall / Odyssee / Quintessenz (2018) - 13/15 Punkten
- Hyperreale Reflexion (2019) - 11/15 Punkten
- Die Mondlandung – 50th Anniversary (2019) - 11/15 Punkten
- Slowing World – Auditive Skulpturen (2020) - 12/15 Punkten
- Rodgau Field – Ein akustisches Portrait (2021) - 12/15 Punkten
- Humano:Id - Visionen (2022) - 10/15 Punkten
- Begegnungen - Ich sehe dich (2023) - 11/15 Punkten
- Einskommafünf – Die Endlichkeit allen Seins (2024) - 13/15 Punkten
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