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Lord Vigo: We Shall Overcome (Review)
Artist: | Lord Vigo |
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Album: | We Shall Overcome |
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Medium: | CD/LP/Download | |
Stil: | Progressive Metal |
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Label: | High Roller / Soulfood | |
Spieldauer: | 51:36 | |
Erschienen: | 01.07.2022 | |
Website: | [Link] |
Wenn LORD VIGO-Sprachrohr Vinz Clortho unter anderem Queensrÿches "Operation: Mindcrime" als tragende Inspiration für das jüngste Konzeptalbum der Band angibt, braucht man das eigentlich gar nicht zu wissen, denn sobald man die ersten paar Minuten "We Shall Overcome" (mit Freude) hinter sich gebracht hat, ist der Einfluss des US-Metal-Klassiker auf die enthaltenen Songs klar.
In Sachen Opulenz hat die Gruppe einen vorläufigen Höhepunkt in ihrem Schaffen erreicht, denn "We Shall Overcome" strotzt vor retro-futuristischen Synthesizer, Sprach-Samples, rhythmischer Detailverliebtheit mit etlichen (Drum-)Fills und dergleichen mehr, was im Rahmen der bis aufs Mastering komplett selbst realisierten Produktion einmal mehr unverkennbar klingt, aber zumindest für kommerziell geneigte Ohren einen "acquired taste" darstellt.
Will heißen: Man muss sich an den eigenwilligen Sound gewöhnen, doch dann zünden das getragen elegische ´Natural Habitat´ (mit Hammondorgel-Sounds) das fast rockige ´From Our Ashes We Will Rise´, das mitreißende Titelstück oder das abschließende ´A New Dark Age´ vollends, wobei die letztgenannten ziemlich klassische Epic-Metal-Tracks mit einer Spielzeit von jeweils über sieben Minuten und spannungsgeladenen Aufbauten sind.
Die allseitige Unterkühltheit mit aggressiv brummelndem Bass (Crimson Glorys „Astronomica“ von 1999 lässt grüßen) passt zu der SciFi-Story, die uns Vinz mit seiner charakteristisch leidvollen Stimme vorsingt; die Einschätzung, hier handle es sich um eine verschrobene Mutation des frühen amerikanischen Progressive Metal (neben den eingangs genannten Helden Fates Warning, Lethal, Heir Apparent…), ist weiterhin stichhaltig, obwohl man auch sagen muss, dass der Platte die unmittelbar ins Ohr gehenden Melodien im Vergleich zu vor allem „Six Must Die“ (2018) fehlen.
FAZIT: Bands, die im Zeitalter allseitiger Quantisierung noch einen eigenen Film drehen, sind dünn gesät, und LORD VIGO gehörten vom Start weg zu dieser seltenen Spezies, als sie sich 2014 gründeten. Das Pfälzer Trio und seine Studio-Helfer führen die inhaltliche und stilistische Linie von „Danse De Noir“ (2020) auf „We Shall Overcome“ fort, ohne sich zu steigern oder eine Blöße zu geben, weshalb die Scheibe für Freunde des epischen, progressiven und kauzigen Heavy Metal Pflichtprogramm ist.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- 01 Blessed Are The Meek
- 02 The Heart Of Eternal Night
- 03 Natural Habitat
- 04 Since The Sun Was Young
- 05 From Our Ashes We Will Rise
- 06 Journey To Eternity
- 07 We Shall Overcome
- 08 A Gathering Of Clouds
- 09 A Necessary Evil
- 10 1986 - Book 1
- 11 A New Dark Age
- Bass - Zuul, Tony Scoleri, Volguus Zildrohar
- Gesang - Vinz Clortho
- Gitarre - Nunzio Scoleri, Tony Scoleri, Volguus Zildrohar
- Keys - Vinz Clortho
- Schlagzeug - Ivo Shandor, Vinz Clortho
- Blackborne Souls (2017) - 12/15 Punkten
- Danse de Noir (2020) - 13/15 Punkten
- We Shall Overcome (2022) - 12/15 Punkten
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