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Eugene Rodin: Human Islands (Review)

Artist:

Eugene Rodin

Eugene Rodin: Human Islands
Album:

Human Islands

Medium: CD
Stil:

Progressive Metal

Label: Eigenproduktion
Spieldauer: 51:50
Erschienen: 14.04.2023
Website: [Link]

Nach anfänglichem Fremdeln mit dem Gesang kann „Human Islands“ mit der Zeit doch über weite Strecken überzeugen. Das liegt vor allem am instrumentalen Abwechslungsreichtum der Scheibe. Songs wie „Heavy Poisons“ gefallen durch ihren improvisiert wirkenden Charakter, wohingegen das folgende „Natural Being“ mit ruhigeren Passagen immer wieder den Druck rausnimmt.
Insgesamt muss EUGENE RODIN auch ein gutes Gespür für Abwechslung attestiert werden. Ein Song wie „Hunter“ groovt wie Bolle und gerade dieser Härtezuwachs macht deutlich, dass das Spiel mit instrumentalen Kontrasten gerne noch mehr ausgereizt hätte werden können.
Der maritim wirkenden Einstieg in „Since The First Songs“ (der Bass weckt bisweilen Assoziationen zur brandenden Gischt des Meeres) verstärkt dagegen die Spannung auf das, was kommt, und auch der, doch recht hart losbrechende Groove gefällt. Später gibt’s sogar „Piraten-Gesänge“ die aber keineswegs kitschig daherkommen. Auch der Gesang von EUGENE RODIN klingt deutlich besser als anfangs gedacht, was daran liegt, dass die Atmosphäre ausgeklügelter wirkt als in den vorherigen Nummern.
„Through The Flowers“ könnte als Herzstück des Albums gesehen werden. Hier sorgt nicht nur das Piano für einen sehr schönen Kontrast zu den Riffs, auch die Gitarrenmelodien wirken weitläufig und beinahe erheiternd. Der Song klingt, vor allem in Kombination mit dem folgenden „Guiding Me“, recht emotional. So bildet das Stück ein melancholisches Pendant zu seinem Vorgänger. Das Piano wird schwermütiger, der Gesang klingt einen Tick gepresster und dunkle Cello-Klänge bereiten den Weg für einen recht harten Groove.
„Pain and Passion“ setzt mit kreischenden Gitarren anfangs einen krassen Kontrast, doch der Gesang spannt den Bogen zu den anderen Stücken. Denn ob er will oder nicht, EUGENE RODIN klingt auf seine Art recht eigenständig. Das lässt sich von den Solo-Ausflügen der Instrumente zwar nicht behaupten, aber sie erfüllen ihren Zweck und wirken nicht nur wie bloße Selbstbeweihräucherung.
Als weiteres Herzstück des Albums schält sich nach und nach das angenehm zurückhaltende „Avant-Garde“ aus der Schale der übrigen Stücke. Denn hier werden die Ruhe des Sounds auf der einen Seite und die rockige Kraft des Riffs auf der anderen am stimmigsten verbunden. Die Gitarren laden dazu ein in Tagträumen zu schwelgen, gefallen mit Classic-Rock Referenzen und bereiten so auch den Weg für „Finding the Artefact“. Es klingt noch verträumter und mit den textlichen Bezügen zum Fluss wird das Boot auf dem Cover zu einer zentralen Metapher des Songs. Was aber auch dieser Song deutlich macht: Die wirklich griffigen und emotional tiefschürfenden Momente des Albums sind eher die, in denen es ruhiger zur Sache geht.

FAZIT: Ein wenig Eingewöhnungszeit verlangt „Human Islands“ schon, aber in Gänze ist EUGENE RODIN und seinen Mitmusikern hier ein solides Stück Progressive Metal gelungen. An manchen Stellen würden wahlweise mehr Ruhe oder eben wirkliche Härte, z.B. in Form von Growls, das Material aufwerten. Trotzdem sollten Freunde von progressiver Musik hier auf den Geschmack kommen können.

Dominik Maier (Info) (Review 1115x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 9 von 15 Punkten [?]
9 Punkte
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Tracklist:
  • Gravity
  • Heavy Poisons
  • Natural Being
  • Hunter
  • Since The First Songs
  • Through The Flowers
  • Guiding Me
  • Pain & Passion
  • Avant-Garde
  • Finding The Artefact
  • Speeding Up

Besetzung:

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