Musikreviews.de bei Facebook Musikreviews.de bei Twitter

Partner

Statistiken

Kids With Buns: Out Of Place (Review)

Artist:

Kids With Buns

Kids With Buns: Out Of Place
Album:

Out Of Place

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Indie-Pop, Singer/Songwriter, Folk

Label: V2
Spieldauer: 40:17
Erschienen: 13.10.2023
Website: [Link]

MARIE VAN UITVANCK und AMBER PIDDINGTON sind zwei begabte, junge belgische Musikerinnen, die mit ihrem Projekt KIDS WITH BUNS in ihrem Heimatland inzwischen zu den ganz großen Hoffnungen in Sachen Indie-Pop gehören und als lebhafter Live-Act bereits ausverkaufte Touren in Belgien und den Niederlanden auf der Haben-Seite verbuchen können – übrigens lange bevor das nun vorliegende Debüt-Album „Out Of Place“ überhaupt zur Disposition stand.

Bringen wir aber erst mal die Sache mit dem Projektnamen hinter uns: Zugegebenermaßen trägt MARIE VAN UITVANCK in der Öffentlichkeit stets einen auf dem Kopf verknoteten Haarzopf („Bun“) – AMBER PIDDINGTON aber eben nicht. Der Legende nach basiert der Name des Duos dann auch eher auf einer Verballhornung des Songtitels „Kids With Guns“ von den GORILLAZ. So erklärte MARIE VAN UITVANCK auf dem Reeperbahn-Festival, dass sie und AMBER so unterschiedliche, eklektische Musikgeschmäcker hätten, dass der Song „Kids With Guns“ der einzige sei, auf den sie sich beide geschmacklich einigen konnten.

Und damit wären wir zunächst mal bei der Musik des Duos. Eingedenk dessen, dass beide aus Belgien kommen – einem Land, das für seine musikalische Offenheit und Toleranz bekannt ist und in dem viele Künstler einen Anything-Goes-Ansatz verfolgen – ist es nicht verwunderlich, dass sich die Musik von KIDS WITH BUNS keinem bestimmten Genre zurechnen lässt, sondern stattdessen zwischen Folkpop, Rock, New Wave, Club-Beats, Laurel-Canyon-Flair, Akustik-Balladen – und nicht zuletzt Psychedelia pendelt. Sogar ein ambientmäßiges Intro, das in dem transzendenten Closer-Track „What Happens In Your Brain“ gespiegelt wird, fügt sich in den facettenreichen stilistischen Flow ein. Erstaunlich ist dann eigentlich nur noch, mit welcher Souveränität KIDS WITH BUNS die Sache kompositorisch, performerisch, strukturell und arrangement-technisch angehen.
Die LP ist mit 12 Tracks und über 40 Minuten Spielzeit gar nicht mal so kurz, enthält nicht einmal die ersten Single-Titel oder EP-Tracks und zeitigt dennoch nur makellos inszenierte potentielle Instant-Klassiker sowie mögliche Hits aus dem KIDS WITH BUNS-Universum.

Damit nicht genug, denn auch lyrisch überzeugen KIDS WITH BUNS.
Mit einer ungekünstelten Sprache, mittels derer sie mit erstaunlicher Offenheit ihre Jugendzeit Revue passieren lassen. Dabei erweisen sie sich gar als ein beredtes Sprachrohr ihrer Generation. Oft im Dialog-Format werden dabei auch die menschlichen Unwägbarkeiten, Schwächen und Gegebenheiten dieser Zeit eloquent und schonungslos angesprochen – was eigentlich ein tiefes Verständnis für das menschliche Wesen offenbart. Dass KIDS WITH BUNS inzwischen durch Songs wie „How Bad Could It Be“ auch zu Identifikationsfiguren der LGBTQ-Szene geworden sind, spielt dabei erstaunlicherweise keine große Rolle, denn das Thema wird nicht agitatorisch genutzt, sondern auf einer rein persönlichen Ebene angesprochen.

FAZIT: Musikalisch fühlt sich MARIE VAN UITVANCK inspiriert von GIRL IN RED und AMBER PIDDINGTON von BEN HOWARD. Das mag so sein – doch nach einigem Suchen haben KIDS WITH BUNS auf der nun vorliegenden LP „Out Of Place“ bereits einen eigenen Sound gefunden. Das liegt nur zum Teil daran, dass das Projekt inzwischen zur Band ausgeweitet wurde, nachdem die beiden Musikerinnen anfangs nur als Duo aufgetreten sind. Vor allen Dingen ist es aber MARIE VAN UITVANCKs unglaublich androgyne Altstimme, die KIDS WITH BUNS zu dem macht, was sie sind. Natürlich ist das AMBER PIDDINGTON bewusst, die sich gesanglich dementsprechend zurückhält und stattdessen den Sound eher mit ihren beeindruckenden Gitarrenkünsten bereichert. Gerade deswegen, weil sich KIDS WITH BUNS auf diese Weise geradezu symbiotisch ergänzen, ist das musikalische Ergebnis dieser Zusammenarbeit umso überzeugender.

Ullrich Maurer (Info) (Review 2759x gelesen, veröffentlicht am )

Unser Wertungssystem:
  • 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
  • 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
  • 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
  • 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
  • 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
  • 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
[Schliessen]
Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
Kommentar schreiben
Tracklist:
  • Intro
  • Daughter
  • Clutter
  • How Bad Could It Be
  • Colder
  • Nothing New
  • Words
  • Pale Face
  • Bathroom Floor
  • Stubborn Mind
  • The Balance
  • What Happens In Your Brain

Besetzung:

Alle Reviews dieser Band:

Interviews:
  • keine Interviews
(-1 bedeutet, ich gebe keine Wertung ab)
Benachrichtige mich per Mail bei weiteren Kommentaren zu diesem Album.
Deine Mailadresse
(optional)

Hinweis: Diese Adresse wird nur für Benachrichtigungen bei neuen Kommentaren zu diesem Album benutzt. Sie wird nicht an Dritte weitergegeben und nicht veröffentlicht. Dieser Service ist jederzeit abbestellbar.

Captcha-Frage Schreibe das folgende Wort rückwärts: Regal

Grob persönlich beleidigende Kommentare werden gelöscht!