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Linebug: Fast Changing Landscapes (Review)

Artist:

Linebug

Linebug: Fast Changing Landscapes
Album:

Fast Changing Landscapes

Medium: CD/LP/Download
Stil:

Art Pop, Singer/Songwriter

Label: Motor Entertainment
Spieldauer: 28:00
Erschienen: 21.04.2023
Website: [Link]

Es dauerte eine ganze Weile, bevor die dänische Songwriterin LINE BØGH ein für ihre musikalischen Visionen angemessenes Setting gefunden hatte. Zunächst einmal suchte sie nach einer Möglichkeit, sich von ihren skandinavischen Songwriter-Kollegen abzusetzen – zum Beispiel von den ihrer Meinung nach verlässlicheren, aber auch langweiligeren Schweden – und setzte von vornherein nicht auf Skanden-Americana-Sounds, sondern präsentierte sich zunächst als Pianistin mit einer Art melancholischem Kook-Pop-Ansatz.
Es war dann aber 2017 das Zusammentreffen mit dem Kunstmaler CHRISTIAN GUNDTOFT, der ihre Kunst auf ein neues – und nicht zufälligerweise – visuelles Level hievte.
Zunächst begleitete der Kunstmaler sie auf ihren Live-Touren, wo er aber nicht als Musiker tätig war, sondern indem er die Performance mit einer Mischung aus Video-Projektionen, vorgefertigten Animationen und Live-Paintings illustrierte und kommentierte und auf seine Weise die Geschichten, die LINE BØGH in ihren charmant unschuldig anmutenden, märchenhaften Songs erzählte, optisch interpretierte.

Nachdem die beiden mit diesem einzigartigen Konzept mehrfach erfolgreich durch Deutschland getourt waren – zuletzt dann auch unter dem gemeinsamen Projektnamen LINEBUG - blieben sie schließlich in der ostdeutschen Provinzstadt Zeitz hängen, verliebten sich in die 27000-Seelen-Gemeinde und zogen 2020 von Kopenhagen dorthin, nachdem eine in der Pandemie-Phase angedachte Tour gecancelt werden musste. Hier schlugen sie dann auch ihre künstlerische Basis auf und begannen mit der Arbeit an dem nun vorliegenden gemeinsamen Album „Fast Changing Landscapes“.
Eine Stärke der Musikerin besteht darin, Persönliches und Politisches in ihren Songs auf zum Teil verblüffende Weise zu kombinieren, was sie natürlich auch auf dem neuen Album wieder in Anwendung bringt.
Neben sympathischen Parabeln über Meerjungfrauen und Maiglöckchen bietet LINEBUG dem Hörer im Titeltrack oder mit dem Song „Skyline“ auch Porträts ihrer neuen Wahlheimat, wünscht sich in „If I Had A Camera“ auch emotionale Momente mit einer Kamera festhalten zu können, wundert sich in „Fast Changing Landscapes“ über die Umwege, die Menschen zuweilen auf der Suche nach Erfüllung und Liebe in Kauf nehmen und liefert in „Bejing“ nicht etwa Systemkritik an China sondern das Porträt einer Stadt, die unter der Klimakrise wegen des dichten Smogs besonders zu leiden hat.

Gerade die ungewöhnlichen Perspektiven, die LINE BØGH als Erzählerin einnimmt, machen sie zu einer der interessantesten und phantasievollsten Songwriterinnen unserer Tage.
Gundtofts Interpretationen dieser farbenfrohen Geschichten offenbaren sich zunächst in einer Reihe fantasievoller Animations-Videos, die auf den anstehenden Konzerten mit Sicherheit wieder zum integralen Bestandteil der Performance werden.
Wie bisher kommen beide Künstler auch bei „Fast Changing Landscapes“ ohne laute Töne und schrille Effekte aus, sondern schildern ihre Visionen mit einer geradezu friedfertigen, tröstlichen und versöhnlichen poetischen Note, die als effektives Gegenmittel zu unserem hektischen Zeitfluss geeignet erscheint.

FAZIT: Bevor sich LINE BØGH an die Arbeit zum aktuellen LINEBUG-Album machte, arbeitete sie zusammen mit ihren Songwriter-Kolleginnen MAXI MENOT und SHARYAN OSMAN sowie dem BABELSBERGER FILMORCHESTER an dem gemeinsamen Projekt TRACK15 – der Erschaffung eines songorientierten, virtuellen Soundtracks mit dezidiert symphonischer Note. Nachdem dieses Projekt in kreativer Hinsicht ein voller Erfolg war, erschien es folgerichtig, dass Menot bei der Produktion und beim Schreiben der neuen Musik LINEBUG unter die Arme griff und auch das FILMORCHESTER BABELSBERG wieder ins Spiel kam. Dieses Mal ging es dabei aber nicht um symphonische Urgewalt sondern um das Bestreben, die Intimität, die den Songs innewohnt, mit einer subtilen kammermusikalischen, lyrischen Basis zu versehen. Logischerweise offenbart sich auf dem Album dann auch alles, was LINE BØGH in der Summe als Songwriterin und Performerin auszeichnet und das Projekt LINEBUG in seiner Mehrdimensionalität so einzigartig macht.

Ullrich Maurer (Info) (Review 1848x gelesen, veröffentlicht am )

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Wertung: 13 von 15 Punkten [?]
13 Punkte
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Tracklist:
  • Fast Changing Landscapes
  • Sideways
  • Skyline
  • Bejing
  • Winter Winds
  • May The Flowers
  • I Picture It All With You
  • If I Had A Camera
  • Mermaid

Besetzung:

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